Infoartikel

Das „Kirchheimer Modell“ für das Steingau-Quartier: Verfahren, Zeitplan sowie Skizze des Areals und der möglichen Bebauung mit Blöcken und Innenhöfen

Der Einstieg in das Vergabeverfahren rund ums neue Steingau-Quartier soll bereits im Herbst erfolgen – mit der Ausschreibung für Ankernutzer. Dabei dürfte es sich vor allem um Bauträger handeln. Die Ankernutzer bewerben sich in einem ausgewählten Hof und geben Größen und Längen an, die sie für ihr Projekt brauchen. Ihre Idee bezieht sich nicht nur auf das eigene Projekt, sondern auch auf die Tiefgarage, einschließlich Zufahrten, Zugängen und Entwässerung. Die Vergabekommission – bestehend aus Oberbürgermeisterin, Bürgermeister, Leiter des Fachbereichs Planung, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Kultur und Soziales sowie Vertretern der Gemeinderatsfraktionen und des neuen Gestaltungsbeirats – sichtet die Bewerbungen und spricht Vorschläge aus. Die endgültige Entscheidung trifft der Gemeinderat im Plenum. Zeitlich etwas verzögert, folgt im Prinzip noch einmal dasselbe Verfahren – für die Anlieger. Diese bewerben sich ebenfalls mit detaillierten Angaben zu ihrem Vorhaben, also zum Platzbedarf, zum Raumbedarf und generell zum Konzept: barrierefrei, innerhalb einer Baugemeinschaft, mit vereinfachtem Standard für bezahlbaren Wohnraum und dergleichen mehr. Die Planer setzen die Bewerbungen wie in einem „Puzzlespiel“ zusammen, um die beste Lösung zu finden. Eine Schnittfläche ist die Tiefgarage. Sie sollte von jedem Grundstück im Block aus erreichbar sein. Sie liegt unter dem Innenhof und teilweise unter den Gebäuden. Bauherren können also nicht ihr gesamtes Grundstück unterkellern, sondern treten einen Teil davon für die Tiefgarage ab. Im Oktober und November gibt es mehrere Informationsveranstaltungen – für Baugruppen oder auch für Architekten – sowie den offiziellen Vermarktungsauftakt für den ersten Bauabschnitt. Anfang 2016 folgen eine „Stadthausbörse“ und die Vergaben für Ankernutzer und Anliegerprojekte. Als möglicher Baubeginn für Anlieger im ersten Bauabschnitt ist das Frühjahr 2017 vorgesehen. Insgesamt sollen auf dem Steingau-Areal in mehreren Bauabschnitten innerhalb der nächsten acht Jahre 200 bis 250 neue Wohneinheiten entstehen. Dazu kommen in den Erdgeschossen – vor allem am zentralen Quartiersplatz – Läden, Büros und Praxisräume.vol