Ob Tanzbambinis, Tanzschnecken, Tanzminis, OL Dancers, Dance Crew oder das Schautanzteam. Sie alle können auf Stefanie Psader zählen. Seit acht Jahren übt die quirlige 24-Jährige Woche für Woche Tanzschritte mit den sechs Gruppen ein. Neun bis zehn Stunden steht sie wöchentlich beim Training im Nebenraum der Unterlenninger Sporthalle. Dazu kommen die Vorbereitung, die Auftritte und Lehrgänge, die sie immer wieder besucht. Das alles stemmt die Oberlenningerin neben ihrer Vollzeitbeschäftigung als Bankfachwirtin und der Weiterbildung zur Bankbetriebswirtin, für die sie zwei Jahre lang jeden Samstag die Schulbank drückt. Wegen ihres ehrenamtlichen Engagements beim TSV Oberlenningen, bei dem sie nebenbei auch als Kassenprüferin fungiert, ist Steffi Psader für den diesjährigen Ehrenamtspreis nominiert.
Es sind eine Fülle von Gründen, die die Oberlenningerin nennt, wenn sie nach ihrer Motivation gefragt wird: „Die Kinder brauchen Bewegung“, betont sie. Die aber komme heutzutage im Alltag zu kurz. Oft könnten die Kinder nicht einmal mehr rückwärtslaufen, hat sie festgestellt. Drei Jahre sind die Tanzbambinis erst alt, wenn sie mit dem Tanzen anfangen. Mit den ganz Kleinen arbeitet sie vor allem spielerisch. Mal sollen sie einen Pinguin mimen, mal einen Schmetterling. „Das können sie sich bildlich vorstellen“, erklärt Steffi Psader. Damit sie ihren Körper kennenlernen, legt sie bei ihren Schützlingen auch Wert auf Techniken, die Haltung, und sie bringt ihnen Grundformen aus dem Ballett bei. „Wenn die Basis nicht stimmt, braucht man gar nicht anzufangen“, so die Erfahrung der Trainerin, die selbst bereits mit fünf Jahren mit den Tanzschnecken zum ersten Mal auf der Bühne stand, seitdem beseelt ist von ihrem Hobby und von sich sagt: „Das Tanzen gehört einfach zu meinem Leben dazu.“
Sämtliche Schritte von rund 20 Tänzen muss Steffi Psader jeweils gleichzeitig kennen. „Nein, das ist kein Problem für mich“, sagt sie lachend. Und das nicht nur, weil sie die Choreografien mit erarbeitet. Am Anfang steht die Überlegung, welches Thema sie anpacken möchte, dann wählt sie die Musik dazu aus. „Wenn ich Musik höre, habe ich ein gewisses Bild in meinem Kopf“, erklärt Steffi Psader. Die Schritte überlegt sie sich oft zwischen Tür und Angel, und nicht zuletzt braucht es Kostüme und ein passendes Bühnenbild.
Tanzen ist Teamarbeit
Ob „Jim Knopf“, „Pippi Langstrumpf“ oder „Pyjama-Party“ - jede Show wird im Team entwickelt. „Das Faszinierende für mich ist, wenn alles ineinandergreift und es eins wird“, sagt sie. Eine besondere Herausforderung stellt die Gemeinschaftsshow dar, bei der alle 120 Mitglieder der Schautanzabteilung gemeinsam auf der Bühne stehen. Ansporn, sich weiterhin so zeitintensiv zu engagieren, sind nicht zuletzt der Applaus der Zuschauer und die positiven Rückmeldungen nach den Auftritten. „Die Eltern freuen sich darüber, zu sehen, was ich mit ihren Kindern erarbeitet habe, und es ist schön, den Kindern etwas auf ihren Lebensweg mitgeben zu können.“ Nach den Sommerferien geht es in die nächste Runde: Schritt für Schritt werden dann für die Jahres- und Jugendfeier des TSV Oberlenningen im Februar die neuen Tänze einstudiert.