Kirchheim

„Das Vertrauen ist nicht mehr da“

Biotop Die Bürgerinitiative „Stadtbäume Kirchheim“ ist von der Verwaltung enttäuscht. Sie habe ihr Wort nicht gehalten.

Fällungen sind in Kirchheim ein heikles Thema. Archiv-Foto: Carsten Riedl

Kirchheim. An der Gießnau in Kirchheim hatten die Stadtverwaltung, ein Gutachterbüro, Vertreter des Gemeinderates, das Landratsamt und die Bürgerinitiative „Stadtbäume Kirchheim“ den Bachlauf genau unter die Lupe genommen. Die Bürgerinitiative „Stadtbäume Kirchheim“ fasst in einer Pressemitteilung zusammen, dass die Kirchheimer Verwaltung Anfang Dezember zugesagt hatte, an dem Bachabschnitt nur notwendige Maßnahmen für die Gehölzpflege zu ergreifen. In diesem Jahr sollte in Zusammenarbeit mit den Umweltverbänden dieser Abschnitt beispielhaft für andere Gewässer entwickelt werden. Im Frühjahr sollte ein Fachmann für Gewässerökologie hinzugezogen werden, um die Planungen fachlich weiter zu unterstützen. Daraufhin hätten die Fraktionen der Grünen und der Frauenliste ihren Antrag auf einen neutralen Gutachter zurückgezogen.

Trotz Absperrung Bäume gefällt

Kurz vor Weihnachten wurden die geplanten Maßnahmen im vollen Umfang umgesetzt. Doch trotz Absperrungen sei die Vegetation am Bachlauf an mehreren Stellen auf einer Länge von über 30 Metern auf den Stock gesetzt worden, also ungefähr auf Kniehöhe abgeschnitten. Gesunde und vitale Bäume, insbesondere aber Eschen und Schwarzerlen, seien gefällt worden. Damit sei die gemeinsame Entwicklung eines ökologisch wertvollen Biotops nicht eingehalten worden. Das Biotop an der Gießnau ist in weiten Teilen zerstört, die Hoffnungen wurden laut der Bürgerinitiative enttäuscht.

„Wir erwarten Aufklärung, wie es zu den Fällungen trotz anderweitiger Zusagen kommen konnte, und entsprechende Konsequenzen. Wir erwarten ein Zugehen auf die Verbände und eine Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte. Das Vertrauen in die bisherigen Abläufe und Fachleute ist definitiv nicht mehr da“, stellt die Initiative in der Pressemitteilung fest.pm