Infoartikel

Den European Energy Award und das Klima fest im Blick

„Nach Dettingen wird geschaut. Die Holzhackschnitzelanlage ist ein Leuchtturmprojekt“, erklärte Olaf Hildebrandt, Geschäftsführer bei ebök Planung und Entwicklung. Die Schlossberggemeinde spielt in der ersten Liga bei der Energieeinsparung und -effizienz bei ihren eigenen Gebäuden. Seit dem Jahr 2000 bestehe diesbezüglich Kontinuität. „Hier überlässt man nichts dem Zufall. Dieses strategische Vorgehen ist ein Vorbild“, lobte der Referent. Über 30 Prozent konnte so der Energieverbrauch in den kommunalen Einrichtungen eingespart, der Ausstoß an CO2 um 55 Prozent gesenkt werden.

Bewundernswert fand Helmut Bauer vom Institut für Energie- und Umweltforschung, dass Dettingen in Zeiten wie diesen einen Beschlussvorschlag unterbreitet, „der einen Klimaschützer einstellt“. Er warb glühend für die Stelle. Drei Standbeine macht er beim Klimaschutz aus: den Verkehr weniger personalisieren, die (Privat-)Gebäude energiesparend (um-)bauen, und den seit wenigen Jahren dazugekommenen Aspekt des Konsumbereichs. „Wie diese Maßnahmen als Paket umgesetzt, nach außen getragen und kontrolliert werden, das ist die Aufgabe des Klimamanagers“, beschrieb er die Stelle. Selbstredend hat dieser Klimaschützer alle rechtlichen Neuerungen im Blick und die damit einhergehenden Fördermöglichkeiten. Öffentlichkeitsarbeit und Partnerschaften - etwa bei fairem Handel - gehören ebenfalls zu seinem Aufgabenkatalog.

Wichtig ist der Klimaschützer auch im Vorantreiben des European Energy Award (eea). „Es braucht mindestens einen Ansprechpartner, der sich vor Ort auch kümmert“, erklärte Thomas Hamm, eea-Berater. Der European Energy Award ist ein Ins- trument zur fortlaufenden Umsetzung, Steuerung und Kontrolle der klimarelevanten Aufgaben auf kommunaler Ebene. Im Rahmen dieses Prozesses werden die lokalen Möglichkeiten ermittelt. Es gibt eine jährliche Erfolgskontrolle, ein Zyklus dauert vier Jahre, erst dann besteht die Möglichkeit zur Auszeichnung. „Mein Plädoyer: mehr Klimaschutz, weniger Energiemanagement“, lautete der Rat von Thomas Hamm, um den eea zu bekommen. ih