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Der Bus ist noch nicht abgefahren

Es ist immer ärgerlich, wenn etwas schiefgeht. Zumal, wenn es sich um ein großes Projekt wie die zentrale Bushaltestelle in Weilheim dreht. So ist es nachvollziehbar, dass Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle gereizt auf die öffentliche Kritik der Busunternehmer reagiert, die sich über die schlechte Anfahrbarkeit der frisch umgebauten Haltestelle in der Kirchheimer Straße beschweren. Noch sei das Bauprojekt nicht abgeschlossen, blockt der Rathauschef ab. Von Fehlern möchte er nicht sprechen.

Tatsächlich ist es für Laien schwer zu beurteilen, ob das Vorhaben so umgesetzt worden ist wie geplant. Auch die Frage, ob und an welcher Stelle etwas schiefgelaufen ist, lässt sich nicht aus dem Stegreif sagen. Wünschenswert wäre es aber, dass die Stadtverwaltung die Klagen der Busunternehmen ernst nimmt und ihnen professionell nachgeht. Denn schließlich sind es die Busfahrer, die die Haltestellen jeden Tag anfahren müssen. Allein deshalb ist Nachbessern erwünscht.

Und nicht nur das: Die Stadtverwaltung sollte die Busunternehmen, die schließlich die Profis in Sachen Fahrpraxis sind, enger einbinden, sie in der Endphase des Baus zu Testfahrten und Begehungen einladen – und zwar, bevor es zu spät ist. Das haben andere Städte schon vorgemacht, etwa Esslingen beim Umbau des ZOB. Eine solche Kooperation spart Ärger und Kosten.

Die gute Nachricht ist, dass in Weilheim der Bus noch längst nicht abgefahren ist: Es gibt die Chance, es beim Ausbau der Haupt-Haltestellen in der Brunnenstraße besser zu machen.BIANCA LÜTZ-HOLOCH