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Der Frust ist nachvollziehbar

Dass die Anwohner des bisherigen Kindergartens nicht gerade glücklich sind, einen großen Wohnblock vor die Nase gesetzt zu bekommen, ist nachvollziehbar. Ein großes mehrgeschossiges Gebäude mit Flachdach statt einem Kindergarten mit Bäumen im Garten wird die Wohngegend mit Sicherheit verändern. Und dass sich die Anlieger verschaukelt fühlen, wenn etwa ihr Einwand gegen das Flachdach mit dem Argument, der eingeschossige Kindergarten habe ja auch schon eines, abgewehrt wird – da mag die Gemeinde zwar formal richtig, aber je nach Blickwickel eben auch sehr an den Haaren herbeigezogen argumentieren.

Tatsache ist: Die innerörtliche Nachverdichtung ist ein schwieriges Pflaster, und Bauherren wie die Kreisbau investieren nur, wenn sich das auch rechnet – Mehrfamilienhäuser kommen unterm Strich eben billiger. Und Wohnraum zu vertretbaren Preisen ist etwas, was die Gemeinde dringend benötigt. Hier war eine Güterabwägung gefragt zwischen den tatsächlichen oder vorgeblichen Nachteilen für die Anlieger und der Schaffung von Wohnraum. Der Rat hat sich für die Weiterentwicklung der Gemeinde entschieden.

VOLKMAR SCHREIER