Kirchheim

Der Standort Ziegelwasen ist entsorgt

Wohnmobile Die Stadt Kirchheim schließt ihre Station in der Unteren Steinstraße und sucht nach Alternativen.

Kirchheim. Der Versuch ist gescheitert: Den Wohnmobilstandort mit Ver- und Entsorgungsstation auf dem Kirchheimer Ziegelwasen gibt es nicht mehr. Schon vor einem Jahr hatten Anwohner protestiert, weil Fäkalien nicht ordentlich entsorgt worden waren. „Wir konnten uns nicht vorstellen, dass Menschen aus Kirchheim und Umgebung nach dem Urlaub dort ihre Fäkalien entsorgen“, sagt Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker zu einer der größten Schwierigkeiten.

Die unkontrollierte Entleerung der Toiletteninhalte wäre schon schlimm genug für die Anwohner gewesen. Aber auch wenn sämtliche Wohnmobilisten die Entsorgungseinrichtungen sachgerecht genutzt hätten, wäre ein weiteres Problem geblieben: Viele Nutzer steuerten den Ziegelwasen erst vergleichsweise spät an, oft weit nach 22 Uhr. „Da ist man als Anwohner sicher nicht erfreut, weil das mit viel Lärm verbunden ist.“

Die Schließung des Standorts, der immerhin 50 000 Euro gekostet hatte, bedauert sie sehr: „Ich glaube, dass es vom Ansatz her gut gewesen wäre für die Stadt. Wir haben dafür auch viel Lob gekommen, ob aus Spanien oder aus den Niederlanden.“ Nun aber habe sie dem Gemeinderat darlegen müssen, dass die Station nach dem Märzenmarkt nicht wieder geöffnet wird: „Die Gerätschaften werden eingelagert - bis wir einen anderen Standort gefunden haben.“

Das heißt zumindest, dass die Ausgabe nicht ganz „für die Katz“ war. Jetzt geht es darum, Alternativen zu suchen. Sehr viele Möglichkeiten gibt es nicht, denn der Standort soll zwei Bedingungen erfüllen: Er soll nahe am Zentrum liegen, aber weit genug entfernt von der Wohnbebauung. Zusätzlich denkt die Oberbürgermeisterin an Möglichkeiten für eine Aufsicht und an Nutzergebühren: Wenn Geld verlangt werde, funktioniere es vielleicht besser.

Fündig werden will sie noch in diesem Jahr, was den neuen Standort betrifft. Ganz aufgegeben ist der Ziegelwasen aber nicht: Er soll für Wohnmobilie erhalten bleiben, aber ohne weitere Infrastruktur. So hatte es über Jahre hinweg funktioniert.Andreas Volz