Infoartikel

Der Verein finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen

Schenkscheune auf Obdachsuche -  Alleenstrasse 38
Schenkscheune auf Obdachsuche - Alleenstrasse 38

Das rege Kernteam hat die für die Schenkscheune lange Aufenthaltsdauer zur Vereinsgründung genutzt. Zehn Gründungsmitglieder waren es, mittlerweile sind es 26. Der Jahresbeitrag beträgt zwölf Euro. „Das ist pro Monat ein Euro, das schafft irgendwie jeder. Davon bezahlen wir die Miete“, sagt Jan Wagner.

Entgegen anders lautender Meinungen erhält der Verein keine finanzielle Unterstützung von der Stadt. „Die Gerüchte sind falsch“, stellt Katharina Bauer klar. Die Mitglieder freuen sich, dass ihre Arbeit im Rathaus wohlwollend gesehen wird. Regelmäßig wird die Schenkscheune bei passender Gelegenheit auch immer wieder lobend erwähnt - mehr jedoch nicht.

Die Schenkscheune zählt sich zur Agenda­gruppe „GANZ“ unter Teck der Lokalen Agenda 2030 in Kirchheim. „GANZ“ steht für gemeinsam aktiv und nachhaltig in die Zukunft und ist ein Zusammenschluss von engagierten Menschen jeden Alters, die sich gemeinsam für einen nachhaltigeren Alltag einsetzen. Dazu gehören die Projekte Gemeinschaftsgarten und Schenkscheune, aber auch Einzelaktionen wie gelegentliche vegane Mitbring-Brunches oder Filmabende zum Thema Nachhaltigkeit.

„Da es keine leer stehenden städtischen Gebäude gibt, ist auch von dieser Seite keine Unterstützung zu erwarten“, sagt Tim Bauer. Deshalb sind er und seine Mitstreiter auf eigene Faust losgezogen, um sich nach passenden Objekten umzusehen, und haben dort Briefe eingeworfen. Es gab vier Rückmeldungen, die jedoch allesamt Absagen waren, beispielsweise weil der Abriss kurz bevorsteht. Der Abriss- und Neubauboom beschert der Schenkscheune möglicherweise einen weiteren Aufschub.

Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, deshalb muss die Alleenstraße 38 noch warten und hat eine Galgenfrist. Nichtsdestotrotz brennt den Schenkscheune-Mitgliedern die Zeit unter den Nägeln, die drohende Obdachlosigkeit hängt wie ein Damoklesschwert über ihnen. „Eine Scheune wäre ideal, ein leer stehendes Bürogebäude ist für unsere Zwecke ebenfalls prima geeignet“, machen sie Werbung in eigener Sache und hoffen auf ein Angebot und damit Rettung in buchstäblich letzter Sekunde.

Die ungewisse Zukunft hält den Verein jedoch nicht vom Feiern ab. Er lädt am kommenden Freitag, 7. Februar, ab 19 Uhr zu einem Rembetiko-Abend ein. Zu hören ist griechische Bouzouki- und Gitarrenmusik, dazu gibt es in der Schenkscheune die passenden Leckereien. Der Eintritt ist frei, Spenden erwünscht. ih