Kirchheim

Die Ausbildung läuft „ausgezeichnet“

Zertifikat Die Göppinger Agentur für Arbeit bescheinigt dem Kirchheimer Abbruch- und Recycling-Unternehmen Heinrich Feeß ein „hervorragendes Engagement in der Nachwuchsförderung“. Von Andreas Volz

Arbeitsagentur, Ausbilder und Auszubildende präsentieren das Zertifikat „Ausgezeichnete Nachwuchsförderung“. Foto: Carsten Riedl
Arbeitsagentur, Ausbilder und Auszubildende präsentieren das Zertifikat „Ausgezeichnete Nachwuchsförderung“. Foto: Carsten Riedl

Ausgezeichnet worden ist die Heinrich Feeß GmbH & Co. KG schon vielfach. Erst kürzlich ist der baden-württembergische Umweltpreis für Unternehmen hinzugekommen - und zwar in Form des „Jurypreises Kreislaufwirtschaft“. Und nun folgt bereits die nächste Auszeichnung, die gleich noch mit der Doppelbedeutung von „ausgezeichnet“ spielt: Die Agentur für Arbeit Göppingen hat dem Kirchheimer Unternehmen das Zertifikat „Ausgezeichnete Nachwuchsförderung“ überreicht.

„Ohne Jugend - keine Zukunft“: Unter diesem Motto unterstrich Geschäftsführer Walter Feeß die Bedeutung des Nachwuchses: „Eine Firma braucht junge Leute.“ Sein Unternehmen ist auch in diesem Feld breiter aufgestellt, als man zunächst vermuten sollte. Schon zum eigentlichen Geschäftsfeld kann er mit beeindruckenden Zahlen aufwarten: „Wir stellen aus mineralischem Abfall über 40 verschiedene Qualitätsrecyclingprodukte her.“

Ähnlich hohe Zahlen vermeldet er zur Ausbildungssituation: „Wir haben teilweise bis zu 20 Auszubildende in acht unterschiedlichen Ausbildungsberufen.“ Die Spanne reicht von Baugeräteführern bis hin zu Fachinformatikern. Die Sparten Vermessungstechnik und Büromanagement sind ebenso vertreten wie Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft oder Berufskraftfahrer im Baustellen- und Nahverkehr. Mechatroniker bildet Feeß ebenfalls aus - unterteilt in die Nutzfahrzeugtechnik sowie die Land- und Baumaschinentechnik. Noch nicht berücksichtigt ist bei dieser Aufzählung das Duale Studium, das einerseits das Bauingenieurwesen betrifft und andererseits das Energie- und Ressourcenmanagement.

Die Ausbildung soll sich indessen nicht nur auf den eigentlichen Beruf beschränken, sondern weit darüber hinausgehen, wie Walter Feeß ausführt: „Wir haben die Aufgabe, den jungen Leuten ein Fundament fürs Leben zu geben.“ Das ist durchaus wörtlich zu verstehen, denn nach Möglichkeit werden die Auszubildenden übernommen und bleiben dem Unternehmen verbunden. Deshalb kommen sie auch überwiegend aus der Region. Da ist selbst die räumliche Bindung gegeben. Der Geschäftsführer sieht seinen Betrieb ohnehin „wie eine große Familie“. Gewinn sei wichtig, aber Gewinnmaximierung sei nicht das oberste Ziel: „Wir sind mit dieser Einstellung nicht allein, das ist typisch mittelständisch.“

Pandemie gefährdet Ausbildung

Die Agentur für Arbeit sieht sich durch solche Aussagen in ihrer Auswahl für das Ausbildungszertifikat bestätigt. Karin Käppel, die Leiterin der Arbeitsagentur Göppingen, sieht die Firma Feeß als „wichtige Konstante“ auf dem Ausbildungsmarkt: „Viele Unternehmen überlegen es sich in der Pandemie-Krise, ob sie überhaupt Ausbildungsstellen ausschreiben können.“ Bei den Jugendlichen, die demnächst ihren Schulabschluss machen sollen, sieht Karin Käppel „eine gewisse Müdigkeit“, weil sie corona-bedingt dieses Jahr kaum konkrete Perspektiven sähen. Deswegen mache die Agentur für Arbeit derzeit mit ihrer „Woche der Ausbildung“ Werbung, um Jugendliche und Unternehmer auf die Bedeutung der Ausbildung hinzuweisen: „Jugendliche brauchen Hoffnung und Zuversicht. Und Unternehmen brauchen auch morgen verlässliche Fachkräfte.“

Die Firma Feeß gebe auch denjenigen mit den weniger guten Noten eine Chance. „Wichtiger als die Noten ist bei Ihnen die Leistungsbereitschaft, die die jungen Leute mitbringen.“ Für die Nachwuchsförderung bei Feeß gilt nach Aussage Karin Käppels: „Jugendliche bekommen hier eine gute Ausbildung, sie haben gute Chancen, übernommen zu werden - und sie erhalten hier eine berufliche Heimat.“ Das klingt in jeder Hinsicht „ausgezeichnet“.