Lokale Kultur

Die Geister tanzen Cha-Cha-Cha

Aufführung des Grusicals „Geisterstunde auf Schloss Eulenstein“ im Gemeindehaus Sankt Ulrich

Kirchheim. Die Aufführungen des Katholischen Kinder- und Jugendchores Kirchheim, meistens im Herbst, sind stets etwas Besonderes

Winfried Müller

und so wurden die zahlreich erschienenen Zuhörer auch diesmal mit einem gelungenen musikalischen Auftritt belohnt. Unter den Klängen einer einleitenden Rumba formierte sich der „Geisterzug“ durch das Gemeindehaus, „bleiche Gestalten“, weiß gewandet, bevölkerten für die nächste Stunde die Szenerie.

Bleich anzusehen, aber alles andere als farblos, präsentierten sich die über 45 jugendlichen Akteure stimmlich und darstellerisch in einem sehr „vitalen“ Zustand. In den elf Liedern, unterbrochen durch kurze Szenen einzelner Protagonisten sowie gesprochener Passagen, hatte der Chor den größten Anteil. Er bewältigte seinen Part, auch in den mehrstimmigen Passagen, mit großer Textdeutlichkeit, genauer Abstimmung sowie mit spielfreudigem Agieren auf der Bühne.

Unter die Geisterschar hatten sich aber auch einige fantasievoll gekleidete Protagonisten der Handlung gemischt. Der Einladung des Schlossherrn zu Eulenburg, Karl von Radau (pointiert gesprochen und gespielt von Antonia Schuster), mal wieder kräftig zu spuken und zu feiern, waren der Flaschengeist (Anouk Erbrich), die kleine Hexe (Isabella Reiter), Graf Dracula (Franziska Lüssem), Rübezahl (Kim Schmid), Fritz Rabatz von Ach und Krach (Anna Friesch) sowie zwei besondere Gespenster (Theresa Schäfer und Lukas Lendl) gefolgt.

In rascher Abfolge traten die „Sologeister“ nun im Wechsel mit dem Chor auf den Plan und zeigten sich dabei durchwegs textsicher, gut verständlich und mit selbstbewusstem Spiel. Dabei wusste Isabella Reiter als kleine Hexe in ihren solistischen Teilen durch klare Aussprache und intonationssicheren Gesang besonders zu gefallen, ebenso die Sprecherin, Jana Warrinnier, die ihre Textbeiträge sehr gut artikuliert und wirkungsvoll betont vortrug.

Einen besonderen Auftritt hatte die „Krachmaschine“ (liebevoll und getreu der Anleitung des Komponisten konstruiert von Oliver Braun), die ihrem Namen alle Ehre machte und immer wieder zum Einsatz kam.

Für den musikalischen Schwung sorgte eine Combo, besetzt mit hochkarätigen Profimusikern (Regina und Takashi Otsuka, Violine; Hans-Peter Weymüller, Gitarre; Luis Geschner, Cajon; Rainer Frank, Kontrabass sowie Paul Theis, Klavier), die stets den richtigen „Drive“ und guten Ton für die Stücke fanden, sich aber auch, einfühlsam begleitend, zurückhielten.

In Szene gesetzt wurden Geister, Schlossherr und Ambiente von Monika Znaimer, die es auch diesmal wieder verstand, mit originellen szenischen Einfällen, wirkungsvollen Kostümen sowie stimmigen Gesten für „Leben auf der Bühne“ zu sorgen. Der Kirchheimer Künstler, Wolfgang Znaimer, war – wie bereits seit vielen Jahren– in bewährter Weise für das liebevoll gestaltete Bühnenbild und Ulrich Thelen für den perfekten „Mikrofonsound“ verantwortlich. Alle Fäden in der Hand hielt der Dekanatskirchenmusiker von Kirchheim, Thomas Specker, gewohnt souverän und kompetent. Der im Kirchheimer Musikleben als versierter Organist, Dirigent und Gestalter vielfältiger Kirchenmusik bekannte Specker ist stets auch um die Förderung musikalischen Nachwuchses bemüht; eine sehr wichtige Basisaufgabe. So trug die Kooperation mit dem Kindergarten Sankt Gabriel für diesen Auftritt bereits Früchte und einige Kinder konnten mitsingen.

Wer nach der erklatschten Zugabe des begeisterten Publikums „Lust auf mehr“ bekommen hat, ist herzlich eingeladen zur zweiten Aufführung am Sonntag, 19. Oktober, um 17 Uhr im Bohnauhaus.