Kirchheim

Die Männer mit der Maske verteilen die begehrte Ware

Aktion Am Tag eins der Schutzpflicht hat der Kirchheimer Logistiker Mosolf 4 000 Masken unters Volk gebracht.

Karl Zimmermann nimmt die Masken in die Zange. Der CDU-Politiker hilft Jörg Mosolf (rechts) beim Verteilen. Foto: Markus Brändli
Karl Zimmermann nimmt die Masken in die Zange. Der CDU-Politiker hilft Jörg Mosolf (rechts) beim Verteilen. Foto: Markus Brändli

Kirchheim. Keine Angst: Mosolf transportiert immer noch Autos. In die Maskenproduktion ist der Logistiker aus Kirchheim noch nicht eingestiegen, er verteilt den Gesichtsschutz nur. Und der Zeitpunkt dafür hätte nicht besser gewählt sein können: Am ersten Tag der Maskenpflicht steht der Vorstandsvorsitzende Jörg Mosolf in der Kirchheimer Marktstraße. Genau wie seine Helfer - Mitarbeiter sowie die CDU-Abgeordneten Karl Zimmermann und Michael Hennrich -, trägt er Maske und Handschuhe. Sie alle bringen ihre Masken an den Mann und an die Frau. Keiner lehnt ab.

Karl Zimmermann hat sich eigens eine Grillzange besorgt, mit der er den Abstand zu seinen „Kunden“ besser wahren kann. Ist sein Mund schon verdeckt, „redet“ er wenigstens durch die Zange: Klappern gehört schließlich zum Handwerk. Und Selbstironie verbreitet er auch noch: „Viele sagen mir, dass ich mit Maske besser aussehe als ohne.“ Das ist der ideale Spruch, um Passanten die Masken schmackhaft zu machen.

Die meisten greifen gerne zu - zumal Mosolf den Gesichtsschutz kostenlos verteilt. 4 000 Masken samt Aufsteller und sons­tigem Begleitmaterial hat der kleine Elektrolieferwagen der Mosolf-Marke „Tropos“ mitgebracht in die Fußgängerzone. Gegen halb elf - zwei Stunden nach Beginn der Verteil-Aktion - ist die Hälfte schon weg. Die Akzeptanz für die Maske ist vorhanden. Es bleibt einem ja auch nichts anderes übrig. Wer einen Laden betreten will, ist froh, das wichtigste Utensil zu erhalten. Die Maske ist heute wichtiger, als es früher einmal die Krawatte war.

Jörg Mosolf erzählt am Rande, um was es bei der Masken-Aktion geht: „Das läuft unter dem Projekt ,Logistik hilft‘, in Zusammenarbeit mit dem Bundesverkehrsministerium.“ Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist die Hilfe für die Fahrer, die irgendwo in Deutschland unterwegs sind und denen die normale Infrastruktur weggebrochen ist: „Da werden sanitäre Einrichtungen für die Fahrer aufgestellt, an insgesamt 120 Rast- oder Parkplätzen in ganz Deutschland. Dort können die Fahrer unterwegs immerhin wieder duschen.“

Die Logistikbranche will aber auch sonst helfen im Kampf gegen das Virus: Mosolf verteilt auch an einem Dutzend weiterer Standorte kostenlos Masken. Eine zusätzliche Idee bringt den „Tropos“ ins Spiel: Angedacht ist ein eigener Aufsatz, in dem sich an Hotspots wie Bahnhöfen das Virus durch Hitze töten lässt - Desinfektion der anderen Art. Andreas Volz