Kirchheim

Die Stadt schwebt in einer Klangwolke

Kult-Veranstaltung Die 22. Musiknacht lockt am Samstag tausende Besucher in die Kirchheimer Innenstadt. Das Fazit fällt durchweg positiv aus: Es war ein entspanntes Fest quer durch alle Altersgruppen. Von Günter Kahlert

22. Kirchheimer Musiknacht, Musik, Konzert
Es war für jeden Musikgeschmack etwas dabei. Insgesamt traten 56 Gruppen und Künstler zwischen 18 und 23.30 Uhr auf. Fotos: Markus Brändli

Es ist immer wieder erstaunlich. Da kommen zur Kirchheimer Musiknacht am Samstag mehrere tausend Menschen in die Innenstadt und es bleibt durch die Bank friedlich und entspannt. Polizei meldet: keine Vorkommnisse, Sanitäter melden: nichts Besonderes. Das muss man erst mal hinkriegen.

22. Kirchheimer Musiknacht, Musik, Konzert
Es war für jeden Musikgeschmack etwas dabei. Insgesamt traten 56 Gruppen und Künstler zwischen 18 und 23.30 Uhr auf. Fotos: Markus Brändli

Es ist die 22. Ausgabe der Kult-Veranstaltung und die beginnt traditionell um 12.30 Uhr vor dem Rathaus, quasi das „Warmup“ für den Abend mit einer kurzen Begrüßung des Musiknacht-Machers Michael Holz und der Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker, selbst bekennender Musiknacht-Fan. Natürlich freut sie sich, dass Kirchheim ein solches Aushängeschild hat und Michael Holz die Sache nach wie vor komplett organisiert und auf eigenes Risiko stemmt. „Kirchheim und die Musiknacht gehören einfach zusammen. Danke Micha!“ Mehr Lob geht wohl nicht.

22. Kirchheimer Musiknacht, Musik, Konzert
Es war für jeden Musikgeschmack etwas dabei. Insgesamt traten 56 Gruppen und Künstler zwischen 18 und 23.30 Uhr auf. Fotos: Markus Brändli

Dann sofort die erste Band. „Zwei! Zu Dritt!“, eine großartige Coverband um Sänger Raphael Lindeke und eine feste Größe der Kirchheimer Musikszene. Ebenso Tradition zur Eröffnung: Musiknacht-Urgestein „Anne“ Kenner und seine Bluesharp. Der Landtagsabgeordnete und Stadtrat ist vor dem Rathaus und kurz danach beim Musiknacht-„Opener“ von Günther Scheurings „Rumblers“ im Wachthausgarten dabei.

Richtig los geht´s um 18 Uhr und von da an schwebt die Kirchheimer Innenstadt auf einer Soundwolke. Egal von welcher Seite man das Areal betritt, man ist sofort drin in der Musik. Eingang östliche Fußgängerzone - Bluesrock mit Werner Dannemann, kleiner Schwenk Richtung Bastion und Kontrastprogramm - „Swing Bohème Orchestra“. Hier hört man aber schon vom Platz der kleinen Freiheit „Groove Digger“.

22. Kirchheimer Musiknacht, Musik, Konzert
Es war für jeden Musikgeschmack etwas dabei. Insgesamt traten 56 Gruppen und Künstler zwischen 18 und 23.30 Uhr auf. Fotos: Markus Brändli

Weiter in die Fußgängerzone, hier gibt es Latin-Music und Salsa mit „Caballo Negro“. Dann die Qual der Wahl. Zum benachbarten Marktplatz mit dem Blues-Gitarristen Calo Rapallo oder doch zum Widerholt-Platz mit DJs und „Electronic Floor“? So viel verschiedene Musik auf so kurzen Wegen dürfte jedenfalls ungewöhnlich, wenn nicht einzigartig sein. Einfach nur eine Riesenparty in der Innenstadt.

56 Gruppen und Künstler gibt es zwischen 18 Uhr und 23.30 zu hören und zu erleben, dazu noch acht „After Parties“ mit DJs bis in die frühen Morgenstunden. Klar gibt es auch eine große Zahl an Stammbesuchern, die ganz gezielt bestimmte Künstler hören wollen, aber viele lassen sich einfach nur treiben, flanieren geradezu an diesem lauen Sommerabend.

Diese entspannte Atmosphäre liegt auch am Konzept von Michael Holz. Er setzt auf den generationenübergreifenden, familiären Charakter des Musikfestes. Deshalb auch freier Eintritt bis 14 Jahre. Und so sind wirklich alle Altersgruppen vertreten von Familien mit Kindern bis zu den eher gesetzteren Altrockern. Jeder und jede hat ganz offensichtlich Spaß vor den Bühnen, in den Biergärten, in den Bars. Klar wird es an manchen Locations dem einen oder anderen auch mal ein bisschen laut, aber - hey! - that’s Rock’n’Roll.

Es war für jeden Musikgeschmack etwas dabei. Insgesamt traten 56 Gruppen und Künstler zwischen 18 und 23.30 Uhr auf. Fotos: Mark
Es war für jeden Musikgeschmack etwas dabei. Insgesamt traten 56 Gruppen und Künstler zwischen 18 und 23.30 Uhr auf. Fotos: Markus Brändli

Ein Fazit noch vom Musiknacht-Macher Michael Holz. Er sitzt am Sonntagmittag bester Laune beim Musiknacht-Frühschoppen mit dem Lindach Quartett an der Jesinger Halle und sieht richtig zufrieden aus. „Das hat Spaß gemacht, alles hat funktioniert, und wir haben die Marke von 10 000 Besuchern geknackt“, meint er und gönnt sich erst mal ein Bier. Jetzt kommen noch die ganzen Mitarbeiter der Musiknacht zum Weißwurst-Frühstück. Sie haben wie ihr „Chef“ bis in die frühen Morgenstunden gearbeitet, und er will sich einfach bei ihnen bedanken. Da gibt es ganz sicher auch jede Menge zu erzählen.