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Doppelsieg für das JRK Neidlingen

Erste Hilfe Kreisentscheid des Jugendrotkreuzes im Kreisverband Nürtingen-Kirchheim

Das Jugendrotkreuz im Kreisverband Nürtingen-Kirchheim hat in Weilheim den Erste Hilfe- Kreisentscheid zur Qualifikation für den Landesentscheid in Weilheim veranstaltet. Gleich zweimal hatten die Neidlinger die Nase vorn.

Auch die Rolle des Verletzten mussten die Jugendrotkreuzler beherrschen. Sie wurde wie die Erste Hilfe bewertet.Foto: pr
Auch die Rolle des Verletzten mussten die Jugendrotkreuzler beherrschen. Sie wurde wie die Erste Hilfe bewertet.Foto: pr

Weiheim. Erste Hilfe kann jeder lernen. Sie muss auch nicht perfekt sein. Hauptsache man hilft überhaupt. Ganz anders sieht die Sache jedoch beim Jugendrotkreuz aus, denn hier können sich Jugendrotkreuz-Gruppen einmal im Jahr freiwillig der Bewertung durch Erste Hilfe-Ausbilder stellen.

Beim Kreisentscheid in Weilheim nahmen sieben Gruppen aus dem DRK-Kreisverband Nürtingen-Kirchheim teil. Ein Gastspiel gaben Kinder aus Aspach, denn der DRK-Kreisverband Rems-Murr konnte wegen der wenigen Teilnehmer keinen eigenen Wettbewerb ausrichten.

Schon die Notfalldarstellung, das heißt, das realistische Schminken von Wunden, bekam Noten. Noch ein paar Körnchen Sand auf das vermeintlich aufgeschürfte blutige Knie – so war aufgrund vieler kleiner Details die Verletzung kaum von einer echten zu unterscheiden. Es waren jedoch nicht Maskenbilder am Werk, sondern Mitglieder des Jugendrotkreuzes im Alter ab sechs Jahren. Bei der Aufgabe zum Thema Schock reichte es nicht aus, nur einfach zum weißen Farbtöpfchen für eine fahle Gesichtsfarbe zu greifen, sondern der Betroffene musste seine Rolle auch richtig spielen – da gehört natürlich Hintergrundwissen dazu.

Haben die kleinen Retter rechtzeitig den Notruf abgesetzt und zu jeder Zeit Handschuhe getragen? Wurden die Verletzten nur oberflächlich zugedeckt oder bekamen sie auch was drunter? War die Betreuung durchgängig? Von der fachgerechten Wundversorgung gar nicht zu reden. Die kritischen Augen der Prüfer sahen alles.

Kreisjugendleiter Toni Reina aus Esslingen berichtet: „Ich finde es immer wieder bewundernswert, wie die Kinder trotz dieser Stresssituation fast an alles denken. Natürlich unterlaufen kleine Fehler, aber ein Verband muss schließlich nur halten und keinen Schönheitspreis bekommen.“ Ines Baur, Jugendreferentin des DRK-Kreisverbandes Nürtingen-Kirchheim, ist besonders vom sozialen Verhalten der Jugendrotkreuzler beeindruckt: „Ein weinendes Kind wird von einem gleichaltrigen Achtjährigen natürlich zuerst nach dem Unfallhergang gefragt. Dann wurde es aber sofort in den Arm genommen und getröstet.“ Während der Wundversorgung seien dann Fragen nach den Klassenkameraden, Hobbys gestellt und sogar ein Witz zum Besten gegeben worden. „Ablenkung ist die halbe Miete, dann ist alles nur noch halb so schlimm. Ich stehe jedes Mal mit großen Augen daneben und kann nur noch staunen“, so Ines Baur.

Über 70 Kinder bevölkerten die Wühle-Realschule in Weilheim. 40 Schiedsrichter und Helfer benoteten, sorgten für Unterhaltung in den Pausen und für die Verpflegung. Der Spaßfaktor durfte nicht zu kurz kommen, deshalb gab es auch Aufgaben im kreativen und sportlichen Bereich. Die Wissens-Aufgaben waren kindgerecht in Bewegungsspielen verpackt und im sozialen Ressort tobten sich die Kleinen so richtig in Sachen Klimaveränderung sowie Mitmenschlichkeit aus – im Jugendrotkreuz nicht nur theoretisch, denn zum Beispiel ist die Mitgliedschaft kostenlos und für alle zugänglich.

Apropos Umweltschutz: Die Neidlinger Jugendrotkreuz-Gruppen hätten mit 38 Personen eigentlich viele Kleinbusse des DRK nutzen können, reisten aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Zum Platz eins in der Stufe Bambini – sechs bis neun Jahre – und dem obersten Siegertreppchen in der Stufe eins – zehn bis zwölf Jahre – müsste es dafür eigentlich noch extra Punkte geben. Mit ihrem Doppelschlag haben sich die beiden Gruppen unter der Leitung von Martina Gölz für den Bereichsentscheid am 28. Mai qualifiziert, den der Kreisverband Nürtingen-Kirchheim für den DRK-Landesverband Baden-Württemberg am Hölderlin-Gymnasium in Nürtingen ausrichtet. ib