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Dr. Bühler von der Esslinger Initiative rät zur Vorsorge - in jeder Hinsicht

Podiumdiskussion " Was Männer bewegt  " - Dr. Ernst Bühler
Podiumdiskussion " Was Männer bewegt " - Dr. Ernst Bühler

Gesundheitsvorsorge betreiben Männer meist deutlich weniger als Frauen. Der Mediziner Dr. Ernst Bühler vermutet eine der Ursachen in der schlichten Tatsache, dass Frauen ihr ganzes Leben über den Gang zum Gynäkologen gewöhnt sind und auch eine größere Bereitschaft haben, intimere Bereiche untersuchen zu lassen.

Die Empfehlung lautet, Vollmachten auf mehreren Ebenen abzuschließen, nämlich eine Gesundheitsvollmacht, eine Bankvollmacht und eine Generalvollmacht. Weiterführende Informationen gibt‘s jede Menge im Internet beziehungsweise konkret bei Beratungsterminen mit der Esslinger Initiative. Wer auf www.esslinger-initiative.de klickt, findet auch die zahlreichen Beratungsstellen vor Ort übersichtlich aufgelistet.

Wichtigstes Argument für den Abschluss vorsorgender Papiere ist die Tatsache, dass in Deutschland - im Gegensatz etwa zur Schweiz - nicht automatisch Familienangehörige im Falle eines Unfalls das Sagen haben. „Hier muss ein Betreuer bestellt werden“, warnt Dr. Ernst Bühler.

Aberglaube könnte nach Meinung des Experten ein gewichtiger Grund dafür sein, dass viele Menschen darauf verzichten, sich auf den Ernstfall vorzubereiten. Man hat Angst vor dem möglichen Schicksal und will sich nicht damit auseinandersetzen. Oft ist es aber auch die Familie, die das Ansinnen bagatellisiert und hinauszögert - oder der Glaube ans „Später“.

Missbrauch von Generalvollmachten ist natürlich auch möglich. Deshalb ist einerseits die Vorbereitung mit den Nächsten in Gesprächen wichtig. Das sind im Regelfall Familienmitglieder, das können aber auch enge Freunde sein. Zudem empfiehlt Dr. Bühler die Beratung über Einrichtungen wie die bereits genannte Esslinger Initiative. Vorgeschrieben ist Beratung in Deutschland allerdings nicht.

Der richtige Zeitpunkt für vorsorgende Papiere ist keineswegs erst im höheren Alter. Sobald ein Mensch volljährig ist, sollte die Zuständigkeit bei Ernstfällen geregelt sein, denn auch die Eltern sind nicht mehr automatisch entscheidungsbefugt. Dr. Bühler berichtete auch von einer Gruppe von Motorradfahrern, die zur Beratung bei ihm waren.

Weiterführende Infos zu vorsorgenden Papieren gibt es im Rahmen der Reihe „Was Männer bewegt!“ am Montag, 21. Oktober, ab 19 Uhr in der Kirchheimer Bastion. Dr. Ernst Bühler und Professor Konrad Stolz von der Esslinger Initiative informieren an diesem Termin unter dem Titel „Damit im Krankheitsfall alles geregelt ist. . .“. Wie es sich für den Veranstaltungsort und die Reihe gehört, sind auch Spaß und Musik dabei.ist