Coronavirus

Erster Corona-Fall an Nürtinger Schule

Corona An der Nürtinger Albert-Schäffle-Schule gibt es einen ersten Corona-Fall. Alle Schüler einer Abschlussklasse des Wirtschaftsgymnasiums müssen jetzt in eine 14tägige Quarantäne.

An der Nürtinger Albert-Schäffle-Schule gibt es einen ersten Corona-Fall. Foto: Jürgen Holzwarth

Nürtingen. Die Nürtinger Schule und das Esslinger Gesundheitsamt haben den Fall bestätigt. Alle betroffenen Personen, die betroffen sein könnten, seien informiert und müssten der Schule fernbleiben. Es soll sich dabei um einen Abschlussklasse des Wirtschaftsgymnasiums handeln. Was dies für das bevorstehende Abitur, das an den beruflichen Gymnasien am 2. April beginnt, bedeutet, ist noch unklar.

Kreis Esslingen hat die meisten Infizierten

Dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium wurden am Mittwochabend 58 weitere Fälle von bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Die Zahl der Infizierten im Land steigt damit auf insgesamt 335. Die meisten Infizierten in Baden-Württemberg leben im Landkreis Esslingen. Der Kreis hat jetzt 43 bestätigte Fälle.

Drei Schulen geschlossen

Aufgrund der Gefahren des Coronavirus haben sowohl die Riegelhofrealschule in Nellingen als auch die Friedrich-Schiller-Schule und die Mozartschule in Neuhausen den Schulbetrieb vorerst bis zum 20. März eingestellt. Die Riegelhofrealschule sprach auf ihrer Homepage von einem bestätigten Covid-19-Fall. 

Weiterhin Konzerte in der Bastion

Ein Virus legt das ganze Land lahm. Das ganze Land? In Kirchheim zumindest gibt es einen Club, der sich dagegen wehrt, gleich auf alle angenehmen Dinge des Lebens zu verzichten: Der Club Bastion will nicht sofort alle seine Veranstaltungen absagen. „Wir halten den Spielbetrieb so lange wie möglich aufrecht“, heißt es auf der Homepage. Das ist kein Zeichen trotziger Unvernunft. Im Gegenteil: „Besonnen und vorsichtig handeln, halten wir für sehr wichtig“, schreiben die Bastioniken weiter. Deswegen gibt es vorerst neue Regeln: Die Anzahl der Plätze wird auf die Hälfte reduziert. Alle Besucher sollen sich gleich nach dem Eingang erst einmal gründlich die Hände waschen, bevor sie weiter in den Keller gehen.

Corona und die Kirchen

Die großen Chorkonzerte gestalten überwiegend die eigenen Laienchöre. Folglich dürfte es kaum auffallen, wenn bis zu Beginn der Karwoche die Kirchenkonzerte in den evangelischen Kirchen ausfallen. „Danach müssen wir schauen, wie es weitergeht. Zu Karfreitag und Ostern können wir noch nichts sagen“, stellt Bezirkskantor Ralf Sach fest. Was weiterhin stattfinden könne, seien die Proben.

Die Karwoche ist aber nicht nur musikalisch eine Herausforderung für die Kirchen. „Viele Termine können wir verschieben, aber nicht die Karwoche“, sagt Axel Rickelt, Pfarrer der evangelischen Stadtkirchengemeinde Kirchheims und stellvertretender Dekan. Normale Gottesdienste finden weiter statt. Einzelveranstaltungen werden dagegen fast alle abgesagt. „Regelmäßige Gruppen und Kreise können sich treffen, wenn sie die Verhaltensmaßregeln einhalten. Aber unsere Seniorenkreise fallen aus. Es ist nicht sinnvoll, wenn 30 Menschen, die zur Hochrisikogruppe gehören, in einem Raum zusammenkommen.“

Der Konfirmandenunterricht finde weiterhin statt – weil das Risiko als geringer gilt. Axel Rickelt selbst hat seine Konfirmandenfreizeit aber verschoben: „Ich wollte die Eltern nicht in die Situation bringen, entscheiden zu müssen, ob sie ihr Kind auf die Freizeit schicken oder nicht.“

Auch in den katholischen Kirchen gibt es Gottesdienste wie gewohnt – fast. Dekanatsreferentin Barbara Strifler nennt Einschränkungen: „Wir verzichten auf die Mundkommunion und auf das Handgeben zum Friedensgruß. Außerdem sind die Weihwasserbecken geleert.“ Über die Erstkommunionen ist noch nicht entschieden: „Der Weiße Sonntag ist der traditionelle Termin. Aber von dem kann man notfalls auch abweichen. Ostern können wir dagegen nicht verschieben.“ Sollten die Osternachtsfeiern virusbedingt abgesagt werden müssen, sei Kreativität gefragt: „Das Osterfest fällt nicht aus. Vielleicht wird man es zu Hause feiern müssen.“ tb/ez