Kirchheim

Fahrbahn steht unter Beobachtung

ICE-Neubaustrecke Die Autobahn wird überwacht, um mögliche Senkungen der Straße aufgrund der Tunnelbohrungen frühzeitig erkennen zu können. Von Iris Häfner

Laser messen die Fahrbahnhöhe der Autobahn.  Foto: Carsten Riedl
Laser messen die Fahrbahnhöhe der Autobahn. Foto: Carsten Riedl

Was unter Tage geschieht, wird an der Oberfläche sichtbar. Direkt neben der Autobahn, etwa auf Höhe der DEULA in Kirchheim, steht ein Schild mit der Aufschrift „Lasermessung der Fahrbahn“. Dabei handelt es sich um Tachymeter-Messungen. Die Geräte dafür stehen am Rand der A 8, und sie haben ausschließlich die Höhe der Fahrbahn im Blick. Der erste Tunnel-Kilometer der ICE-Schnellbahntrasse bei Kirchheim verläuft relativ nah an der Oberfläche direkt unter der Autobahn. Um ein Desaster wie in Rastatt zu vermeiden - dort war bei Tunnelarbeiten ein Gleis abgesackt und der europäische Schienenverkehr in Nord-Süd-Richtung für mehrere Wochen lahmgelegt - haben die Ingenieure ein Frühwarnsystem eingebaut. Schließlich sollte es zu keiner Havarie auf der wichtigen Ost-West-Achse für Autos und Lkws kommen.

Rund 20 Tachymeter messen etwa 300 Punkte aus. Dafür wird reflektorlos Laserlicht auf die Fahrbahn geschickt. „Ein Zyklus dauert 30 Minuten“, sagt Michael Frahm, Teamleiter DB Netze. Aus den gesammelten Daten ergibt sich dann ein Bild, denn das System wertet dieses Mess-Netz aus und erstellt Diagramme mithilfe von Berechnungen. Dabei sieht man, ob sich die Oberfläche verformt hat. „Das ist ein Standardverfahren. Würde sich die Fahrbahn um einen halben Meter senken, hätte ich aber schon nach zwei Sekunden eine SMS auf dem Handy - und würde ziemlich schnell auf der Baustelle anrufen“, so Michael Frahm. Permanent wird die Autobahn überwacht.

Die Geräte folgen den Tunnelbohrmaschinen Wanda und Sibylle, weshalb Michael Frahm von Wandermonitoring spricht. Etwa 400 Meter beträgt das Messfeld, das sich vor und hinter den Maschinen befindet. Auch die zweite Maschine hat die kritische Strecke unter der Autobahn geschafft. „Das war ein setzungsarmer Vortrieb“, freut sich der Ingenieur. Das sei nicht anders zu erwarten gewesen, aber beim Tunnelbau müsse man immer mit Unabwägbarkeiten rechnen. „Wir messen jedoch weiter, denn dort entsteht das Verbindungsbauwerk 16“, erklärt Michael Frahm. Alle 500 Meter gibt es eine Querverbindung der beiden über acht Kilometer langen Röhren.

Laser ICE Lasermessung Autobahn DB
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