Kirchheim

Folgt Nils Schmid auf Rainer Arnold?

Gut informierte Kreise halten es für wahrscheinlich, dass der scheidende SPD-Landesvorsitzende Nils Schmid bei der Bundestagswahl im Wahlkreis Nürtingen antreten wird.

Kreis Esslingen. Die SPD steht vor dem Bundestagswahlkampf 2017 im Kreis Esslingen vor einem Neuanfang. Neben Rainer Arnold (Wahlkreis Nürtingen) hat im Wahlkreis Esslingen auch Michael Wechsler erklärt, er stehe nach einem vergeblichen Anlauf im Jahr 2013 für eine weitere Kandidatur nicht zur Verfügung. Beide Wahlkreise gehören zu den Hochburgen der CDU. Markus Grübel im Wahlkreis Esslingen und Michael Hennrich im Wahlkreis Nürtingen gehen auch 2017 als klare Favoriten für das Direktmandat in das Rennen. SPD-Kandidaten besitzen nur dann eine realistische Chance auf ein Mandat, wenn sie auf der Landesliste ihrer Partei auf einem aussichtsreichen Platz abgesichert werden. Seit 1998 ist Rainer Arnold auf diesem Weg stets in den Bundestag eingezogen. 2013 – damals wurden 20 SPD-Kandidaten aus Baden-Württemberg in den Bundestag gewählt – diente Platz fünf für den verteidigungspolitischen Sprecher als Sprungbrett.

Für den Kreisvorstand stellt sich jetzt die Frage, ob er in einem der Wahlkreise einen ähnlich prominenten Bewerber aufbieten kann wie Arnold. Nils Schmid würde dieses Anforderungsprofil fraglos erfüllen. In Stuttgart wird damit gerechnet, dass er sich nach der jüngsten Niederlage bei der Landtagswahl und dem bevorstehenden Rückzug aus dem Landesvorstand früher oder später auch aus dem Landtag verabschieden wird. Beobachter halten einen Wechsel in die Bundespolitik für eine naheliegende Option. Für die Annahme, dass Nürtingen als Wahlkreis den Vorzug gegenüber Esslingen erhält, wird die Vorgeschichte angeführt: Der SPD-Politiker ist dort vor seinem Wechsel in den Wahlkreis Reutlingen für die SPD mehrfach in die Landtagswahl gezogen.

Schmid wollte die Spekulationen nicht kommentieren. Auch Michael Beck, der Vorsitzende des SPD-Kreisverbands, nennt keinerlei Details. Er verweist auf die Findungskommission, der außer ihm auch Rainer Arnold, Carla Bregenzer, Wolfgang Drexler, Andreas Kenner und Barbara Sinner-Barthels angehören. „Unser Ziel ist es natürlich, auch in Zukunft mit einem Abgeordneten in Berlin vertreten zu sein“, sagt er nur.