Kirchheim

Gastel sieht Pflichtdienst kritisch

Diskussion Der Politiker bezweifelt, dass der Vorschlag der Union gut ist für diejenigen, die betreut und gepflegt werden.

Kirchheim. Die Unionsparteien wünschen sich die Dienstpflicht zurück. Der Kirchheimer Grünen-Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel hat Zweifel, ob eine Dienstpflicht in der sozialen Arbeit sinnvoll ist. Gastel, der vor seinem Bundestagsmandat viele Jahre in der Jugend- und Altenhilfe gearbeitet hatte, wünscht sich, dass jeder junge Mensch sich zumindest eine kurze Zeit einem sozialen Engagement widmet. „Jeder sozialen Einrichtung - sei es eine Kita, eine Psychiatrie oder ein Altenheim - tun junge Menschen mit einem unvoreingenommenen, offenen Blick gut“, sagt der Kirchheimer Grünen-Politiker in einer Pressemitteilung.

Aber: Entscheidender ist für Gastel, ob die Dienstpflicht gut ist für diejenigen, die betreut, erzogen oder gepflegt werden und auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind. „Sie können nicht entscheiden, wer diese Aufgaben übernimmt, sind aber darauf angewiesen, dass die Arbeit verantwortungsbewusst und professionell ausgeübt wird“, sagt Gastel. Wer im sozialen Bereich arbeitet, sollte das laut dem Bundestagsabgeordneten freiwillig und aus eigenem Interesse tun. Ein Pflichtdienst helfe da nicht weiter.

„Sicherlich gibt es geeignete Anreize, um mehr junge Menschen fürs freiwillige soziale Jahr und andere Dienstangebote zu gewinnen“, sagt der Grünen-Politiker. „Unsere Kinder, kranken und alten Menschen sollten es uns wert sein, dass sich nur diejenigen um sie kümmern, die es wirklich wollen und ihnen dafür die notwendige Wertschätzung entgegenbringen.“pm