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Gedanken zu den Anschlägen von Paris

Die Anschläge in Paris vom Freitag, so Angelika Matt-Heidecker, seien „ein Anschlag gegen die Freiheit von uns allen“. Sie zitierte Navid Kermani, Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Der religiöse Kölner Schriftsteller sage klar, dass der multiethnische und multikulturelle Orient des Mittelalters mit einem toleranten Volksislam nicht mehr existiere. Kermani klage den Westen an, durch die desaströsen Kriege im Irak und in Libyen für die Zerstörung der Region mitverantwortlich zu sein. Vier Jahre lang habe der Westen bei den Massenmorden in Syrien und dem Irak weggeschaut. Die barbarische Terrormiliz des „Islamischen Staates“ mit ihren maximal 30 000 Kämpfern sei nicht unbesiegbar. „Nach den Anschlägen von Paris ist in der Tat Handeln gefordert“, sagte Angelika Matt-Heidecker. „Syrien und der Irak können aus eigener Kraft den Bürgerkrieg, den Krieg mit dem IS nicht beenden.“

Politiker, die eine Beziehung zwischen den Pariser Anschlägen und Flüchtlingen herstellten, seien fehlgeleitet. „Ausgerechnet jene des Terrors zu verdächtigen, die genau vor diesem Terror zu uns fliehen, ist ein Denkfehler oder bewusstes Verdrehen. So wird das Ziel des islamischen Terrors gefördert, Gräben zwischen der muslimischen Welt und dem christlich geprägten Westen zu vertiefen. Die Bereitschaft zu Integration und friedlichem Zusammenleben ist das einzig langfristig wirksame Gegenmittel.“pd