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Geständnis und Musterprozess

Stefan Schumacher fuhr als Radprofi für das deutsche Team Gerolsteiner seine größten Erfolge ein. Nach dem Gewinn des Amstel Gold Race (2007) und jeweils zwei Etappensiegen beim Giro d‘Italia (2006) und der Tour de France (2008) wurde Schumacher im Sommer 2008 positiv auf das Dopingmittel Cera getestet und für zwei Jahre gesperrt.

In einem Interview mit dem „Spiegel“ räumte der Nürtinger 2013 jahrelanges, umfassendes Doping ein. Staatsanwaltschaft und sein früherer Teamchef Hans-Michael Holczer scheiterten anschließend in einem Verfahren vor dem Stuttgarter Landgericht, das als Musterprozess gewertet wurde. Darin wurde Schumacher im März 2014 in zweiter Instanz vom Vorwurf des Betrugs gegenüber seinem Arbeitgeber freigesprochen. Der Grund: Schumachers These, das gesamte System habe von Doping gewusst, konnte nicht zweifelsfrei widerlegt werden.bk