Infoartikel

Glückspfennig gegen den Heimfluch

Glückspfennig gegen den Heimfluch

TSV Weilheim

Über dem Lindachstadion lastet ein Fluch. Sind es böse Geister oder dunkle Mächte, die den TSV Weilheim in kurzer Zeit vom Aufstiegskandidaten zum Mitläufer gemacht haben? Tatsache ist: Die Kicker von der Limburg haben nach zwei Auftaktsiegen zuletzt sechsmal hintereinander nicht mehr gewonnen. Deshalb heißt es „Daumen runter“ für die Hinrunde.

Drei Heimspiele vergeigt, drei endeten unentschieden. Allein 15 von 23 Minuspunkten gingen in der Lindach buchstäblich den Bach runter. Trotz der Auswärtsstärke (fünf Siege, ein Remis, zwei Niederlagen) beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz schon zehn Punkte. Zu viel für ein Happy End. Es herrscht Frust im Frost. „Der Zug nach oben ist abgefahren“, sagt „Macher“ Günther Friess mit einer Träne im Knopfloch. Eher müsse man in die andere Richtung schauen. Nur acht Punkte trennen Weilheim vom Abgrund. Zu wenig, um sorgenfrei in die Rückrunde zugehen.

Warum also klaffen Anspruch und Realität in Weilheim so weit auseinander? Die zahlreichen Verletzungen bisher sind sicher ein Grund. Trainer Chris Eisenhardt musste sich und die Mannschaft immer wieder neu erfinden. Vermisst wird ein kreativer Spielmacher. Besonders zu Hause, wenn es gilt, mit Ideenreichtum und Cleverness die oft vielbeinige gegnerische Abwehr zu knacken. Aber gemach: In der zweiten Saisonhälfte zeigt sich ein Silberstreif am Horizont. Günther Friess verspricht, auf dem Platz einen Glückspfennig zu vergraben. Damit der Heimfluch endlich ein Ende hat.Klaus Schlütter

 


Höhenflüge mit und ohne Schanze

TSGV Waldstetten

In Waldstetten sind Höhenflüge an der Tagesordnung. Das hat nicht nur mit Skisprung-Olympiasiegerin Carina Vogt zu tun, der prominentesten Einwohnerin im 7 000-Seelen-Ort. Das gilt auch für die Landesliga-Kicker des TSGV. Tabellenplatz zwei zur Winterpause hatten auch kühnste Experten nicht auf der Rechnung. Dabei deutet im Vereinsnamen wenig auf hohe Fußballkunst im staatlich anerkannten Erholungsort bei Schwäbisch Gmünd hin. Das „G“ im TSGV steht für einen Männergesangverein aus dem vorvorigen Jahrhundert. Die Urväter des Klubs trainierten damals unter dem Namen „Cäcilia“ ausschließlich ihre Stimmbänder.

Heute steht statt dem hohen C ein hohes P auf dem Übungsplan - P wie Pressing. Die Männer von der Ostalb beherrschen dieses Mittel inzwischen perfekt. Der TSV Weilheim kann seit seiner 0:1-Heimniederlage ein (Klage-)Lied davon singen. Gesungen wird beim TSGV nur noch nach Siegen in der Kabine. Gleich sieben Mal hintereinander. Bis zum 0:3 zuletzt gegen Blaustein.
Für diesen Fehltritt gelten jedoch mildernde Umstände. Weil der eigene Platz unbespielbar war, fand das Spiel auf dem kleinen, ungewohnten Kunstrasen in Mögglingen statt. Abgehakt. Zehn Punkte Vorsprung auf die Verfolger sind geblieben. Und ein Vereinswappen, das den Weg in die Rückrunde weist: Ein Löwe, der drohend seine Krallen ausfährt. Neue Höhenflüge liegen in der Luft. Von Carina Vogt bei Olympia in Südkorea. Aber auch von den Kickern für Teil zwei in der Landesliga.Klaus Schlütter