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Große Unbekannte: Die Arbeit eines Berufsbetreuers

Die Betreuung hilfsbedürftiger Menschen hat mit der Gesetzesreform von 1992 das Prinzip der Vormundschaft abgelöst. Das heißt, betreute Menschen sind voll geschäftsfähig. Nach Schätzungen sind rund 60 Prozent der vom Amt bestellten Betreuer ehrenamtlich tätig, 40 Prozent hauptberuflich. Im Landesverband Baden-Württemberg sind 600 Berufsbetreuer registriert.

Als hilfsbedürftig gelten Menschen, die ihre Angelegenheiten aufgrund psychischer oder physischer Erkrankungen oder als Folge eines Unfalls nicht selbstständig regeln oder sich selbst versorgen können. Diese Fälle werden immer komplexer und führen nach Angaben des Berufsverbands BdB dazu, dass vermehrt Berufsbetreuer statt Ehrenamtlicher angefordert werden.

Die Hauptprobleme in der Arbeit der Berufsbetreuer liegt in der Bezahlung und dem abrechenbaren Zeitaufwand, der nach Ansicht des Verbands zu niedrig ist. Aus einer BdB-Studie geht hervor, dass Nachwuchskräfte fehlen, vor allem wegen fehlender finanzieller Anreize. Das Berufsbild ist nach Angaben einer Sprecherin in weiten Teilen der Bevölkerung unbekannt. zap