Kirchheim

Grüne prangern Leerstand an

Politik In einer offenen Fraktionssitzung beschäftigen sich die Grünen-Stadträte mit Wohn- und Gewerbebau in Kirchheim.

Symbolbild

Kirchheim. Die Gemeinderatsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen informiert in einer Pressemitteilung über Aktivitäten im Gemeinderat zu den Themen Gewerbeflächenentwicklung, Wohnbaulandentwicklung, Sozialbauverpflichtung und über einen möglichen regionalen Wohnungsbauschwerpunkt am Galgenberg. Stadtrat Manfred Machoczek stellte eine Studie der Hochschule Nürtingen vor, die Kirchheim einen großen Bedarf an Gewerbeflächen ­bescheinigt. Insbesondere eine interkommunale Kooperation, Förderung des Bless-OF-Areals als innenstadtnahen Dienstleistungsstandort und die Einführung eines Gewerbeflächenmanagements könnten die Grünen im Gemeinderat gut mittragen, so Machoczek. „Bei der Aufnahme des Bereichs Hägele als neue gewerbliche Fläche in den Flächennutzungsplan sehen wir aber einen klaren Widerspruch zur Forderung derselben Studie nach der Notwendigkeit, die natürlichen Ressourcen für ein nachhaltiges Wirtschaften und zur Sicherung der Lebensqualität zu schonen“, betonte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

„Mit circa 1 300 neuen Wohneinheiten, die in Kirchheim erstellt werden sollen, sind wir auf einem guten Weg“, stellte die Fraktionsvorsitzende Sabine Bur am Orde-Käß fest. Durch die Mitwirkung der Bürgerschaft insbesondere in Ötlingen sei es gelungen, neue kleinere Wohnbauflächen zu erschließen.

Schallschutz entlang der A8

Ein neues Baugebiet im Ötlinger „Berg-Ost“ tragen die Grünen im Gemeinderat ebenfalls mit, da es sich in der Nähe der S-Bahn und des Bildungs-Campus Eduard-Mörike befindet und da für dieses neue Wohngebiet verdichtetes Bauen vorgesehen ist. Der „dringend notwendige Schallschutz entlang der A8“ wird erneut angemahnt. Allerdings stelle sich die Fraktion die Frage, wie auf dem Galgenberg mit seiner großen Schall-, Entwässerungs- und Erschließungsproblematik bezahlbarer Wohnraum entstehen könne. Eine Konzentration von vielen Wohnungen an wenigen neuen Stellen führe aber zu noch mehr Verkehr im Großraum Stuttgart.

Ein Thema, das die Grünen-Fraktion bereits beantragt hatte, war die Erstellung einer Sozialbauverpflichtung. In einer Arbeitsgruppe des Gemeinderats werde derzeit daran gearbeitet. Bei bereits laufenden Projekten wie dem Steingauquartier könne über eine Konzeptvergabe der Anteil der geförderten Wohnungen in einzelnen Bauvorhaben festgelegt werden. Forderungen aus den Reihen der Grünen-Mitglieder, die Stadt solle selbst in den Bau von Wohnungen im größeren Stil einsteigen, erteilte Stadtrat Machoczek eine Absage. Ein großes Problem sehen die Grünen im Leerstand von Wohnungen. pm