Kirchheim

Guasmo: Hilfe, die wirklich ankommt

Vertrauen Wenn Menschen für einen guten Zweck spenden, dann soll das Geld auch dort ankommen, wo es gebraucht wird. Für den Verein „Hilfe für Guasmo“ ist das von höchster Priorität. Von Inge Snay

Das Team, von links nach rechts: Marialorena, Angie und Ingrid von „Hilfe für Guasmo“ sorgen dafür, dass die Spenden bei Mensche
Das Team, von links nach rechts: Marialorena, Angie und Ingrid von „Hilfe für Guasmo“ sorgen dafür, dass die Spenden bei Menschen ankommen, die sie benötigen.Foto: pr

Deutsche verfügen laut Medienberichten über eine hohe Spendenbereitschaft, und sie stellen Fragen, was mit ihrem Geld geschieht. Der Verein „Hilfe für Guasmo“ in Kirchheim ist seit 1987 in Ecuador tätig. Der Verein hat das Ziel, armseligste Lebensverhältnisse durch Bildung und Ausbildung zu verbessern.

„Hilfe für Guasmo“ hat viele Leitsätze. Einer davon: Das Geld, das an den Verein gespendet wird, muss ohne Abzüge dort ankommen, wo es dringend gebraucht wird. Das ist bei „Hilfe für Guasmo“ nur möglich, weil alle Mitarbeiter in Deutschland ehrenamtlich arbeiten und weil Reisen nach Ecuador privat bezahlt werden. Außerdem: Die geförderten Kinder oder ihre Familien bekommen kein Geld in die Hand. Sie erhalten, was sie brauchen. Allein, ohne Begleitung durch die Sozialarbeiterinnen, können die Kinder den Weg aus der Armut nicht schaffen.

Die korrekte und dokumentierte Verwendung des Geldes aus Deutschland liegt in den Händen einheimischer, fachlich qualifizierter Mitarbeiter. Vertrauen entsteht nicht von selbst, aber „Hilfe für Guasmo“ fand sowohl in der Hafenstadt Guayaquil als auch in der Sierra und in der Urwaldregion in Puerto Napo Menschen, die das in sie gesetzte Vertrauen erfüllen. Die Verantwortlichen in Deutschland wurden noch nie enttäuscht. Sie können sich auf diejenigen verlassen, die vor Ort arbeiten und als Einheimische den besten Zugang zu den Menschen haben.

Marialorena in Guayaquil spricht fließend Deutsch und arbeitet seit 20 Jahren für „Hilfe für Guasmo“. In ihren Händen liegt die Verwendung der Spenden.

In La Aurora im Norden von Guayaquil wird ein Kindergarten finanziert und größeren Kindern der Schulbesuch ermöglicht. Anlaufstelle für die Familien ist dort die vom Verein gebaute Bildungs- und Begegnungsstätte. Die ehemaligen Sozialarbeiterinnen Veronica und Jacqueline haben sich verabschiedet, weil sie woanders neue berufliche Wege einschlagen wollen. Jetzt hat Ingrid Torres in La Aurora Verantwortung übernommen. Ingrid hat schon vor Jahren nebenberuflich die Sekretariatsarbeiten von „Hilfe für Guasmo“ erledigt. Nach ihrem Studium zur Sozialarbeiterin arbeitet Ingrid nun neben ihrer Tätigkeit für ein Unternehmen wieder für die Schutzbefohlenen. Sie kennt die Familien schon lange. Kompetent und vertraut mit diesem Aufgabenbereich weist sie die jüngste Mitarbeiterin Angie Castellanos ein, die im Abendstudium eine Ausbildung zur Sozialarbeiterin durchläuft.

In Salasaca in den Anden bezahlt der Verein das Gehalt eines Lehrers, damit in der ohnehin ärmlichen Dorfschule der vollständige Unterricht gewährleistet ist. In der Urwaldregion am Rio Napo kümmert sich eine Sozialarbeiterin seit fast 20 Jahren neben ihrer hauptamtlichen Tätigkeit für eine staatliche Organisation ehrenamtlich um die vom Verein geförderte Berufsausbildung junger Frauen. Darüber hinaus steht sie ihren Schützlingen bei der Bewältigung ihrer schweren Lebenssituationen zur Seite.

Im Laufe der fast 30 Vereinsjahre musste sich „Hilfe für Guasmo“ immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Bisher ist es stets gelungen, die Verantwortung auf vertrauenswürdige Schultern zu übertragen.

Info Mehr Details zum Verein gibt es auf www.hilfe-fuer-guasmo.de