Infoartikel

„Haben Luft für Englische Wochen“

Rainer Veit ist seit 2018 Vorsitzender des Fußballbezirks Neckar/Fils. Im Kurzinterview spricht der Raidwangener über Probleme und Herausforderungen der Corona-Situation für den Amateurfußball

 

Herr Veit, der Job des Bezirksvorsitzenden muss in Corona-Zeiten besonders anstrengend sein. Was sind Ihre größten Herausforderungen?

Allgemein gesehen ist es die große Aufgabe, den Spagat zu schaffen zwischen dem Schutz und der Sicherheit der Menschen und dem Spielbetrieb im Amateurfußball - schließlich sprechen wir ja im wahrsten Sinne des Worts von der „schönsten Nebensache der Welt“. Praktisch haben Johannes Veit (Anm. d. Red.: Bezirksspielleiter) und ich am Wochenende alle Hände voll zu tun, Absetzungen zu verwalten und Mannschaften sowie Schiedsrichter rechtzeitig zu informieren.

 

Wie sinnvoll ist es bei Freiluftsportarten wie Fußball schon in den unteren Klassen die Zuschauer auszuschließen wie unlängst in Neidlingen geschehen?

Die Regeln geben der Landkreis und die Kommunalverwaltungen vor. Nicht nachvollziehbar ist aber überdies, warum einige Vereine kleine Ausweichplätze nutzen, obwohl das Gelände rund um den Hauptplatz viel weitläufiger ist und Abstände eingehalten werden könnten. Und die bei jedem Spiel zu benennenden zwei Ordner sollten eigentlich permanent unterwegs sein und die Zuschauer ermahnen, die Abstände einzuhalten. Oft aber sind die Ordner zeitgleich auch am Grillstand oder an der Kasse eingesetzt. Das sollten die Vereine ändern.

 

Wie beurteilen Sie die Chancen, dass der Spielbetrieb in dieser Saison langfristig aufrechterhalten werden kann?

Keiner kann vorhersagen, wie sich die Fallzahlen entwickeln werden. Wenn es aber so weiter geht wie in den vergangenen zwei Wochen, glaube ich nicht, dass wir noch lange Fußball spielen werden. Es muss ja nicht gleich die ganze Saison abgeblasen werden. Vielleicht reicht ja auch eine zeitlich begrenzte Aussetzung. Das ist übrigens einer der Gründe, warum wir in weiser Voraussicht den Bezirkspokalwettbewerb bis zum Viertelfinale ausgespielt haben. Damit haben wir „Luft“ für Englische Wochen. Helge Waider