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„Im Moment können wir keine Prognose treffen“

Coronakrise Die Sportverbände im Land wollen in Ruhe über die Fortsetzung des jeweiligen Spielbetriebs beraten.

Region. Wie geht es weiter mit dem organisierten Sport in Land und Region? Die Verbandsspitzen der unterschiedlichen Sportarten haben in der zurückliegenden Woche, in der sich die Ereignisse im Zuge der stetig steigenden Ausbreitung des Coronavirus überschlugen, unterschiedliche Stichtage gewählt, bis wann sie den Spielbetrieb vorläufig einstellen wollen. Ob der 31. März (Fußball), der 17. April (Tischtennis) oder der 19. April (Handball) realistische Begrenzungen sind, das weiß niemand.

Die Verbände spielen auf Zeit - und was bleibt ihnen aktuell auch anderes übrig? Keiner kann in diesen so noch nie da gewesenen Tagen sagen, wie sich die Krise in den kommenden Wochen und Monaten zuspitzen wird.

„Wir werden die Spielpause dafür nutzen, um intensiv alle Szenarien zu prüfen. Im Moment können wir vor dem Hintergrund der Entwicklungen dazu keine Prognose treffen“, schreibt der Württembergische Fußballverband (WFV) auf seiner Homepage. Die entscheidende Fragen sind: Kann die Saison zu Ende gespielt werden? Was passiert, wenn nicht? Wird die Saison annulliert oder wird sie ab einem bestimmten Zeitpunkt gewertet? Nach der Vorrunde? Zum Zeitpunkt des Abbruchs?

Während sich der Fußballverband „auf alle denkbaren Konstellationen“ vorbereitet und darüber „zeitnah informieren“ will, haben die Handballer im Land eine „übergreifende Arbeitsgruppe“ gegründet, die sich „ohne zeitlichen Druck“ mit den spieltechnischen Konsequenzen für die Saison 2019/20 „sowie den eventuell daraus resultierenden Rahmenbedingungen des Spielbetriebs in der Saison 2020/21“ beschäftigen soll.

Wichtig sei es, betont Hans Artschwager, Präsident des Handballverbandes Württemberg (HVW), dass sich die Verantwortungsträger nicht zu Entscheidungen gedrängt fühlen. „Jetzt benötigen die Entscheider die nötige Ruhe, sich mit den Vereinen, aber auch mit den Juristen zu beraten“, sagt Artschwager. „Dringlichkeitshaltungen“ vonseiten der Vereine oder der Medien seien in der aktuellen Situation sogar „schädlich“. „Deswegen beabsichtigen wir, mit mehr Hintergrund und in Ruhe zu agieren“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemittteilung der Handballverbände im Land.

Auch die Spitzen des Tischtennisverbandes Baden-Württemberg (TTBW) haben angekündigt, dass sie in den „nächsten Tagen und Wochen“ beraten wollen, ob eine Fortsetzung des Spielbetriebs in dieser Saison überhaupt noch möglich ist. Auch hier sind schwere Entscheidungen zu treffen, sollte die Saison vorzeitig zu Ende sein. Und auch hier fordern die Verantwortlichen Zeit.

Einen Satz hat das TTBW-Präsidium in seiner Mitteilung fett gedruckt: „Bis zu einer Entscheidung bitten wir von Rückfragen abzusehen“, schreibt der Verband wohl wissend: Fragen gibt es voraussichtlich auch in den kommenden Wochen genügend - Antworten wahrscheinlich noch längere Zeit eher nicht. Alexander Schmid