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Im zweiten Roman geht es um die Verschollenen des Bürgerkriegs

Der Autor Pierre Jarawan ist nicht nur mit Lesungen beschäftigt. Er schreibt bereits an seinem zweiten Roman. Es geht um die 17 000 Libanesen, die im Bürgerkrieg verschwunden sind und deren Schicksale auch 28 Jahre nach Kriegsende nicht aufgearbeitet sind. Erzähltechnisch will Pierre Jarawan in seinem zweiten Roman mit vielen „Leerstellen“ arbeiten, als Bezug zum Thema: „Es gibt ja 17 000 Leerstellen, die sich nicht mehr richtig füllen lassen.“ In eine Schublade als der, der immer über den Libanon schreibt, möchte sich Pierre Jarawan aber nicht stecken lassen.

Der Kollegin Tatiana de Rosnay gegenüber hat er einen Vorteil, der auch zum Nachteil werden könnte: „Ihr Durchbruch kam mit ,Sarahs Schlüssel‘. Das war bereits ihr sechstes Buch. Danach haben die Leser gefragt, was sie sonst schon alles geschrieben hat, und haben diese Bücher dann auch gekauft. Bei mir ist das anders. ,Am Ende bleiben die Zedern‘ ist viel erfolgreicher als ich gedacht hätte. Daran muss ich mich mit jedem weiteren Buch messen lassen.“

Für sein zweites Buch, das 2020 erscheinen soll, hat sich Pierre Jarawan eins schon fest vorgenommen: „Über mein Debüt habe ich jede einzelne Kritik lesen müssen. Das werde ich dann wohl nicht mehr machen. Kritiken lesen, kostet zu viel Kraft.“vol