Kirchheim

In der Garage weihnachtet es

Idee Margit Henzler bastelt, strickt und häkelt für ihr Leben gern. Normalerweise geht sie mit ihren Werken auf Märkte. Coronabedingt startet sie stattdessen an den vier Adventssonntagen einen „Advent in der Garage“. Von Katja Eisenhardt

Die Garage von Margit Henzler aus Notzingen wurde in der Weihnachtszeit zu einem Verkaufsraum ihrer selbst gemachten Werke umfun
Die Garage von Margit Henzler aus Notzingen wurde in der Weihnachtszeit zu einem Verkaufsraum ihrer selbst gemachten Werke umfunktioniert. Foto: Katja Eisenhardt

Aus Margit Henzlers Garage in der Ötlinger Straße klingt weihnachtliche Musik. Wo ansonsten das Familienauto untergestellt ist, sind die Wände mit weißen Tüchern abgehängt und mit roten Sternen geschmückt. In der Raummitte stehen zwei Holzschlitten, auf denen selbst gemachte Puppen sitzen. Die extra aufgestellten Tische ringsum sind mit weiteren kreativen Werken der Notzingerin bestückt.

Ihr Steckenpferd sind unterschiedliche Puppen und Figuren, darunter kleine und große Puppen für Kinder, weihnachtliche Engel- und Krippenfiguren, Nikoläuse oder auch ihre Blumen- und Wurzelkinder, die aus dem bekannten Kinderbuch „Etwas von den Wurzelkindern“ der Autorin Sibylle von Olfers stammen, die die bis heute beliebte Geschichte 1906 veröffentlichte. Neben den Figuren warten eigens gestaltete Spruchbüchlein zu ganz unterschiedlichen Themenbereichen, kreative Geschenkideen für Groß und Klein, gehäkelte Schals in bunten Farben und vieles mehr auf die Besucher von Margit Henzlers „Advent in der Garage“.

An allen vier Adventssonntagen steht die schön geschmückte Garage von 14 bis 18 Uhr offen. Margit Henzler hat damit eine Alternative zu den in diesem Jahr ausgefallenen Frühjahrs-, Herbst-, Advents- und Weihnachtsmärkten geschaffen, die die Notzingerin seit mittlerweile 30 Jahren mit ihren Werken besucht. Los ging es vor drei Jahrzehnten in Zell unter Aichelberg, seither kamen übers Jahr verteilt beispielsweise auch der Hochdorfer Martinimarkt, Märkte in Wernau, Schlierbach, Deggingen oder Dürnau dazu.

Ob Nähen, Stricken, Filzen oder Häkeln - das Kreative sei ihr sozusagen in die Wiege gelegt worden, erzählt die pensionierte Handarbeitslehrerin. „Ich bin mit Handarbeit groß geworden und habe schon im Kindergartenalter gehäkelt und gestrickt. Das habe ich von meiner Mutter und Oma früh gelernt und bin bis heute dabei geblieben“, sagt Margit Henzler. Das Basteln und Kreativsein am Abend sei für sie das ganze Jahr über ein festes Ritual. „Mir gehen die Ideen nie aus. Ich bin auch ein Mensch, der mit offenen Augen durchs Leben geht, so fallen einem immer wieder neue Dinge ins Auge, die man dann kreativ umsetzen kann.“ Das hauseigene Lager platzte aufgrund der ausgefallenen Märkte in diesem Jahr sozusagen aus allen Nähten, allein schon deshalb starte sie den eigenen kleinen Garagen-Advent, sagt Henzler und lacht: „Es kommt ja immer wieder Neues nach, ich kann‘s einfach nicht lassen.“

Auf dem Speicher des ehemaligen Bauernhauses warten unzählige bunte Stoffe und Wollknäuel, Perlen und Papiere aller Art, Federn, Glöckchen für die Engel und sonstige vielfältige Basteldetails darauf, zu neuen Kreationen zu werden. „Mir macht besonders die Ausfertigung der unterschiedlichen Figuren großen Spaß - wenn aus dem Prototyp nach und nach das Endprodukt entsteht und die Figuren dank vieler kleiner Details zu ganz individuellen Persönchen werden“, erklärt Margit Henzler. Besonders aufwendig seien dabei die Heiligen Drei Könige oder die Engel, allein schon wegen deren detailreicher Kleidung und Ausstattung. Die Begeisterung für ihr kreatives Hobby wird schnell deutlich, sobald sie davon zu erzählen beginnt. Und gerade diese Liebe zum Detail sieht man ihren Figuren auch an. Allein schon die Gesichtsausdrücke sind von Figur zu Figur verschieden. Vielleicht könne ihre kleine „Advents-Garage“ ja zumindest ein bisschen für weihnachtliche Stimmung sorgen in diesem Jahr, in dem alles etwas anders ist, hofft Margit Henzler.

Die Advents-Garage von Margit Henzler in der Ötlinger Straße 39/2 in Notzingen öffnet an den Adventssonntagen (29.11., 6.12., 13.12. und 20.12.) jeweils von 14 bis 18 Uhr. Die Besucher werden gebeten, einen Mund-Nasen-Schutz mitzubringen. Vor Ort werden die vorgegebenen Abstands- und Hygienebestimmungen eingehalten.