Kirchheim

In die Zukunft investieren statt aufrüsten

Erinnerung Bei einer Veranstaltung des Forum 2030 zum Antikriegstag werden aktuelle Herausforderungen thematisiert.

Treffpunkt ist das Mahnmal für zivile Opfer des Nationalsozialismus.Foto: Markus Brändl
Treffpunkt ist das Mahnmal für zivile Opfer des Nationalsozialismus.Foto: Markus Brändl

Kirchheim. Am Dienstag, 1. September, um 18 Uhr erinnern im Forum 2030 vernetzte Initiativen, Gruppierungen und Parteien beim „Mahnmal für die zivilen Opfer des Nationalsozialismus und des 2. Weltkrieges“ auf dem Alten Friedhof in Kirchheim an das unermessliche Leid, das der Zweite Weltkrieg über die Menschheit brachte.

Die Veranstaltung zum Antikriegstag 2020 unter dem Motto „Nie wieder Krieg! In die Zukunft investieren statt aufrüsten!“ wirft auch einen kritischen Blick auf die Gegenwart. Forumssprecher Hans Dörr kritisiert: „75 Jahre nach dem Abwurf der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki im August 1945 erreicht der nukleare Rüs­tungswettlauf ungeahnte Ausmaße.“ Darüber hinaus ergänzt er, dass die neun Atommächte Unsummen in die Modernisierung ihrer Nukleararsenale stecken würden. Anfang des nächsten Jahres könne mit dem russisch-amerikanischen „New Start“-Vertrag das letzte verbliebene Rüstungskontrollregime für Atomwaffen auslaufen. „Für uns ist es nicht hinnehmbar, dass die deutsche Bundesregierung sich weiterhin weigert, den UN-Vertrag über das Verbot von Atomwaffen zu unterzeichnen,“ sagt Dörr weiter.

Heinrich Brinker, Sprecher von „Attac“ Kirchheim und Stadtrat der Linken, ergänzt: „Die globalen Rüstungsausgaben belaufen sich inzwischen jährlich auf zwei­tausend Milliarden US-Dollar. Die Corona-Krise führt uns drastisch vor Augen, wie verantwortungslos diese Geldverschwendung ist.“ Für Brinker sei es höchste Zeit, das Ruder herumzureißen, denn Pandemie, der Klimawandel, die Digitalisierung - all das seien gewaltige Herausforderungen, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt bedrohten und die soziale Ungleichheit vergrößerten. Hier müsse man gegensteuern. Dafür seien neben einem starken und solide finanzierten Sozialstaat immense öffentliche Investitionen nötig - in Gesundheit und Pflege, in das Bildungssystem, in eine sozial-ökologische Gestaltung der Energie- und Verkehrswende, in die kommunale und digitale Infrastruktur und in den sozialen Wohnungsbau.pm