Kirchheim

In Wernau muss Trinkwasser abgekocht werden

Das Trinkwasser wird frühestens am Dienstag freigegeben

Deizisau/Köngen/Wernau Nach den Deizisauern und Köngenern sind seit Samstag auch die Anwohner aus Teilen Wernaus dazu aufgerufen, ihr Trinkwasser abzukochen.

Symbolbild

Update: Kirchheimer Trinkwasser ist keimfrei
Wasser Im Behälter „Egart“ haben Routineuntersuchungen Verunreinigungen ergeben. Kirchheim ist aber nicht betroffen.


Kirchheim. Wolfgang Zimmermann in Lindorf traute am Sonntagmorgen seinen Augen kaum: Als er schlaftrunken beim Rasieren war, blieb plötzlich das Wasser weg. Für eine Weile war dem Wasserhahn kein Tröpfchen mehr zu entlocken. – So wie Wolfgang Zimmermann könnte es einigen Lindorfern gegangen sein. „Wir haben am Wochenende die Wasserversorgung vom Hochbehälter Egart auf den Hochbehälter Hahnweide umgestellt, dabei kam es am Sonntag vorrübergehend in einigen Straßen zu einem Druckverlust“, erläutert Bernhard Röhrle, Pressesprecher der Landeswasserversorgung.

Die Umstellung war eine Vorsichtsmaßnahme. Ab Freitag hatten nämlich mikrobiologische Routineuntersuchungen Coliforme Bakterien und sogenannte E-Coli im Wasser ergeben, am Samstag wurden diese auch noch in Teilen von Wernau gefunden. Die Bakterien gelten nicht als Krankheitserreger, und Duschen gilt als absolut unproblematisch. Dennoch rät das Landratsamt, das Leitungswasser vor dem Trinken abzukochen.  „Das ist etwa so, wie wenn sich in der Küche eine Fliege auf einen Apfel setzt: Manche waschen ihn dann sicherheitshalber nochmal, andere nicht“, erläutert Bernhard Röhrle. Die Warnung gilt bis heute. Da der Hochbehälter Egart auch Teile Kirchheims, zum Beispiel Lindorf, versorgt, hat die Landeswasserversorgung vorsorglich diese Areal auf den Hochbehälter Hahnweide umgeschaltet. Auch zuvor waren allerdings in kirchheim keine Verunreigigungen bekannt geworden.

Als Auslöser ist eine Fliege oder eine Maus im Gespräch. „Wir haben den Behälter entleert und gespült“, erklärt Bernhard Röhrle. Immerhin 4000 Kubikliter fasst das Gebäude. Möglicherweise wurde bei der Putzaktion der Verursacher weggespült. Irene Strifler

 

Deizisau/KöngenWernau. In den Gemeinden Deizisau und Köngen sowie Teilen der Stadt Wernau gilt seit Freitag das Abkochgebot für Trinkwasser. Den Ursachenherd hat die Landeswasserversorgung lokalisiert: Die Verunreinigung sei im Hochbehälter Egart geschehen. Seit Samstagmittag wird das Frischwasser um diesen Behälter herum geleitet. Die Chlorierungsanlagen in Deizisau und Köngen laufen aber weiter. Die Landeswasserversorgung rechnet frühestens am Dienstagvormittag mit dem Bescheid des Gesundheitsamtes, dass wieder alles in Ordnung ist. Erst wenn weitere Proben zeigen, dass das Wasser auch nach Abschalten der Chlorierung einwandfrei ist, werde die Behörde die Freigabe erteilen.

In Deizisau und Köngen sind am Freitag Coliforme Bakterien und E-Coli im Trinkwasser gefunden worden.  „Seit Samstag liegt ein weiterer Befund aus Wernau vor“, hat die Landeswasserversorgung am Wochenende auf ihrer Homepage geschrieben. Die Keime gelten nicht als Krankheitserreger, dennoch rät das Landratsamt, das Leitungswasser vor dem Trinken, der Zubereitung von Speisen, dem Zähneputzen oder Reinigen offener Wunden vorsorglich abzukochen. Von der Verunreinigung ausdrücklich NICHT betroffen sind in Wernau die Bereiche Katzenstein, Ziegelei, Schmalwiesen und Freitagshof.

Als Ort der Verunreinigung ist mittlerweile der Kirchheimer Hochbehälter Egart identifiziert, so Bernhard  Röhrle von der Landeswasserversorgung. Man habe beide Wasserkammern aus dem Betrieb genommen, unbelastetes Wasser ins Netz geschickt, das Wasser in den Zulaufbecken desinfiziert und die Ortsnetze gespült. Auch das Wasser, das von dem Behälter aus in Richtung Kirchheim läuft, habe man vorsorglich auf andere Anlagen umgestellt, obwohl es in dieser Richtung keine Befunde  gegeben habe.

Röhrle betont, dass von der Verunreinigung nur die genannten drei Kommunen betroffen seien. Insgesamt ist von 22 000 Bürgern die Rede. Die Ursache  ist noch unklar, wann Entwarnung gegeben werden kann,  noch offen. Aktuelles  gibt es auf den Webseiten der Kommunen. Die Ursache ist noch unklar. Möglicherweise eine Fliege oder eine Maus. Claudia Bitzer