Kirchheim

Ins rechte Licht gerückt

Lichterketten Zur Weihnachtszeit beleuchten elektrische Lichterketten viele Stuben. Die Feuerwehr gibt Tipps, damit an den Feiertagen nur die Lämpchen brennen. Von Thomas Krytzner

Weihnachtsdeko Schmuckbild
Weihnachtsdeko Schmuckbild

Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu und keiner weiß so recht, was das neue Jahr bringt. In einem sind sich fast alle einig: Die Wohnstuben sollen in der Weihnachtszeit besonders behaglich und festlich geschmückt sein. Viele, die aufgrund der Corona-Beschränkungen viel Zeit zu Hause verbringen, kreieren neue Ideen, wie die heimischen vier Wände noch schöner dekoriert werden können. Und nebst all der glitzernden und leuchtenden Dekoration muss dann auch noch die Weihnachtstanne im Wohnzimmer Platz finden.

Oft hat man die eine oder andere Lichterkette dann übrig, will sie aber nicht mehr in die Weihnachtsschmuckkiste zurücklegen. Vielleicht findet sich da oder dort noch eine dunkle Ecke, die noch beleuchtet werden könnte. Trotz der Freude über die gelungene Dekoration sollte man auch bei Elektrolichtern die möglichen Gefahren nicht unterschätzen oder außer Acht lassen. Denn: Falsch angewendet, können selbst die kleinsten LEDs zur Gefahrenquelle werden. „Bei ungeeigneten Elektrolichtern drohen Brände und Stromschläge“, weiß Benjamin Feuchter, stellvertretender Abteilungskommandant der Freiwilligen Feuerwehr Reudern.

Beim Kauf sollte auf die gültigen TÜV- und Prüfzeichen, zum Beispiel GS oder VDE geachtet werden, rät der Feuerwehrexperte. „Bei defekten Lichterketten drohen Stromschläge oder ein Kurzschluss.“ Wer Lichterketten mit Strom verbindet, sollte daher die Steckverbindungen oder Mehrfachsteckdosen nicht direkt unter den Weihnachtsbaum legen. „Gibt es einen Kurzschluss, könnten Funken den Baum entzünden“, erklärt Benjamin Feuchter. Aus diesem Grund sei es ratsam, dass der Tannenbaum durch regelmäßiges Gießen feucht gehalten wird. Ebenso kann man das rasche Austrocknen von Adventskranz und Baum verhindern, wenn man nicht übermäßig heizt. „Hauptursache für Brände sind meist ausgetrocknete Adventskränze“, bestätigt der Experte der Feuerwehr.

Wie bei handelsüblichen Kerzen, gilt auch bei Elektroschmuck: Genügend Abstand zu brennbaren Materialien. Benjamin Feuchter erklärt, warum: „Die neuartigen Lichterketten mit LED-Lämpchen erhitzen sich zwar nicht mehr so stark, dennoch nutzen einige noch die herkömmlichen Leuchtkörper, und diese werden unter Umständen sehr heiß.“ Er empfiehlt den dieses Jahr berühmt gewordenen Mindestabstand von 1,5 Metern, um in diesem Fall einen Brand zu verhindern.

„Generell gilt: Wer Weihnachtslichter installiert, überprüft zuvor die Funktionsfähigkeit des heimischen Rauchmelders.“ Auch wenn es so schön, hell und festlich leuchtet, nachts und wenn man das Haus verlässt, sollten die Lichterketten ausgeschaltet werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, zieht den Stecker der Stromversorgung für die Lichter.

Ein Feuerlöscher gehört in jeden privaten Haushalt, mahnt Benjamin Feuchter. „Dabei empfiehlt sich ein Schaumlöscher, der zwar nicht für Fettbrände geeignet ist, aber beim Löschen weniger Schäden anrichtet als ein Pulverlöscher.“ Die Geräte sind einfach zu bedienen, und die Anleitungen auf dem Feuerlöscher sind selbsterklärend, ergänzt der Abteilungskommandant. Die Feuerlöscher sollten in regelmäßigen Abständen überprüft und wenn nötig erneuert werden. Die nötigen Angaben stehen ebenfalls auf dem angebrachten Etikett.

Bei aller Vorsicht kann mal was vergessen werden, und es entsteht zunächst ein kleines Feuer, das sich innerhalb kurzer Zeit zum Zimmerbrand entwickeln kann. Dann ist ruhiges und richtiges Handeln angesagt. Feuerwehrmann Benjamin Feuchter nennt folgende Faustregel: „Bei Kleinstbränden kann jeder erste Löschversuche unternehmen.“ Oft ist ein kleiner Brand rasch gelöscht, ohne dass die Feuerwehr anrücken muss. Aber: „Ist der Brand größer als ein Papiereimer, dann gilt: Brennen lassen und rausgehen.“ Durch den Brand entstehen giftige Rauchgase, und in dieser Situation gibt es für den Löschprofi nur ein probates Mittel: „Fenster und Türen schließen, weitere Hausbewohner warnen und über die europaweite Notrufnummer 112 die Feuerwehr alarmieren.“