Serie Bahnprojekt

Käthchen erreicht die 8 000-er Marke

Die Tunnelvortriebsmaschine im Boßlertunnel ist auf der Zielgeraden: „Käthchen“ hat sich auf über 8 000 Meter durch das Gestein gearbeitet.

Käthchen hat sich durch über 8¿000 Meter Gestein gebohrt. Foto: Jacques
Käthchen hat sich durch über 8¿000 Meter Gestein gebohrt. Foto: Jacques

Weilheim. Die Mineure und Tunnelarbeiter im Boßlertunnel auf der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm haben allen Grund zur Freude. Käthchen, die Tunnelvortriebsmaschine, mit der die beiden Röhren des 8 806 Meter langen Tunnels aufgefahren werden, hat die 8 000-Meter-Marke in der Oströhre erreicht. Damit ist der von rund 6 200 PS angetriebene und etwa 2 480 Tonnen schwere Riesenbohrer in der Tunnelröhre, in der später das Streckengleis Ulm–Stuttgart verläuft, auf die Zielgerade eingebogen.

Jörg Müller, DB-Projektleiter für den Albaufstieg, freut sich über die verlässliche Leistung und ergänzt zufrieden: „Wir haben uns das Ziel gesetzt, Ende dieses Jahre die erste Tunnelröhre am Hang des Filstals durchzuschlagen. Wir sind auf Kurs.“

Zeitgleich hat die 110 Meter lange Tunnelvortriebsmaschine bis heute mehr als 4 000 Tunnelringe verbaut. Das sind in Summe mehr als 28 000 einzelne Fertigbetonteile.

Die Tunnelvortriebsmaschine sollte ursprünglich nur rund 2 800 Meter Tunnel bauen, doch die geologischen Bedingungen sind günstiger als erwartet. Beim Bau des 948 Meter langen Zugangsstollens und des rund 750 Meter langen Streckenvortriebs in konventioneller Bauweise wurde das Gestein umfassend auf sein Tragverhalten hin untersucht. Zusätzlich wurde in 55 Meter Tiefe unter dem späteren Eisenbahntunnel ein 40 Meter langer Versuchsstollen erstellt. Mit diesen Ergebnissen konnten die Eigenschaften des Gebirges so genau ermittelt werden, dass die Tunnelvortriebsmaschine über den ganzen Boßlertunnel im Einsatz sein kann. Der längere Einsatz der Tunnelvortriebsmaschine hat nicht nur bauliche sondern auch wirtschaftliche Vorteile. pm