Kirchheim

„Kirch-Heim“ ist das Heim neben der Kirche

Flüchtlinge und Ehrenamtliche machen eine Stadtführung und besuchen dabei auch die Oberbürgermeisterin

Ob Kirchheim für die Flüchtlinge eine neue Heimat wird, ist unklar. Aber sie hatten die Gelegenheit, die Stadt aus einer anderen Perspektive zu sehen.

„Kirch-Heim“ ist das Heim neben der Kirche
„Kirch-Heim“ ist das Heim neben der Kirche

Kirchheim. Auf Initiative des Inte­grationsrates der Stadt Kirchheim fand jetzt eine Stadtführung mit rund 30  Flüchtlingen und Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe statt. Fast alle Teilnehmer besuchen zurzeit den FlüAG-Deutschkurs von 40 Stunden, der von Ute Knoll (AWO) organisiert und durchgeführt wird.

Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker begrüßte die Teilnehmenden und sagte: „Ich weiß nicht, wie lange Sie in Kirchheim unter Teck bleiben können und werden. Jedoch liegt mir das friedliche Zusammenleben der Menschen in Kirchheim am Herzen und das erfordert von allen, dass auch alle Regeln eingehalten werden.“ Willi Kamphausen, Stadtführer und Mitglied des Integrationsrates, führte die interessierten Zuhörer durch die Altstadt.

Beim ersten Halt am Kornhaus erklärte Stadtführer Kamphausen, wie sich mit einem Smartphone der QR-Code für die Kirchheimer Sehenswürdigkeiten aufrufen lässt, um Fotos und Videos zu den historischen Gebäuden anzusehen. Die zweite Station der Stadtführung war die historische Martinskirche. Neben Informationen über die Bauweise und die Geschichte der Martinskirche gab der langjährige Wahl-Kirchheimer Willi Kamphausen auch einige Lieder wie das von dem Kirchheimer Werner Geist geschriebene Lied „Viel Glück und viel Segen“ zum Besten. Er erklärte: „Wegen der Martinskirche heißt Kirchheim ‚Kirch-Heim‘, denn Heim bedeutet wohnen, also bei der Kirche wohnen.“ Die geführte Gruppe, der sich Afghanen, Pakistani, Syrer, Gambier und ehrenamtliche Flüchtlingshelfer angeschlossen hatten, besuchte im Anschluss das Rathaus.

Zunächst stellte Willi Kamphausen die Dialogbushaltestelle am Seiteneingang des Rathauses vor, und dann machte die Gruppe einen Besuch im Büro der Kirchheimer Oberbürgermeisterin. Die Besucher konnten Fragen stellen und erfuhren etwas über den Arbeitsalltag von Angelika Matt-Heidecker.

Es folgte der Höhepunkt der Stadtführung, die Besteigung des Rathausturms. Nachdem die Stufen erklommen waren, konnte Willi Kamphausen die Stadt von oben zeigen und auch erklären, warum die Stadt Kirchheim unter Teck heißt. Die Flüchtlinge fühlten sich offensichtlich wohl auf dem Rathausturm und knipsten einige Fotos. An der letzten Station, der Bastion, zeigte Willi Kamphausen nochmals den Blick von oben, bevor ihm die Gäste in den Bastionskeller folgten.

Der Kirchheimer Integrationsrat entwickelte die Idee zu einer solchen Führung in seiner letzten Sitzung Ende Juli. Ziel ist es, mit der Stadtführung den Flüchtlingen Kirchheim zu zeigen und dazu einzuladen, sich mithilfe der QR-Codes die Sehenswürdigkeiten der Stadt anzuschauen.pm