Kirchheim
Kirchheim baut ein richtiges Wasserparadies für Kinder

Fördermittel Der Bund beteiligt sich an den Kosten für das neue Planschbecken im Kirchheimer Freibad.

Kirchheim. So schnell kann‘s gehen: Kaum war das Gespräch mit Nils Schmid geführt - in dem außer der Kornhaussanierung auch das neue Kinderplanschbecken im Kirchheimer Freibad ein Thema war -, flatterte auch schon die gemeinsame Pressemitteilung der beiden „Koalitionsabgeordneten“ Nils Schmid (SPD) und Michael Hennrich (CDU) ins Haus. Deren Inhalt kann sich sehen lassen Der Bund fördert dieses Projekt mit bis zu 900 000 Euro, also mit bis zu 45 Prozent der geschätzten Gesamtkosten von zwei Millionen Euro.

Die „Restmittel“ aus dem Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“, die Nils ­Schmid zufolge zur Verteilung kommen sollten und von denen das Kirchheimer Freibad jetzt profitiert, belaufen sich auf immerhin 200 Millionen Euro. Wie es sich für ein Konjunkturprogramm gehört, lösen diese 200 Millionen Euro Gesamtinvestitionen in Höhe von 416 Millionen Euro aus.

Die Kommunen werden so zum Investieren animiert, und davon soll auch die lokale Wirtschaft profitieren. Michael Hennrich sagt dazu: „Angesichts der Unsicherheiten der Corona-Krise ist dieser Schritt zum jetzigen Zeitpunkt genau richtig.“ Wie sein Kollege Nils Schmid freut er sich, dass ein Teil dieses Konjunkturpakets in den Bundestagswahlkreis Nürtingen fließt. Nils Schmid fügt hinzu: „Eine gute soziale Infrastruktur bedeutet auch, den sozialen Zusam­menhalt vor Ort zu stärken.“ Freibäder seien wichtige Treffpunkte.

Das Projekt selbst hatte Kirchheims Stadtwerke-Chef Martin Zimmert im Vorgespräch erläutert: „Das alte Kleinkindbecken in unserem Freibad ist in die Jahre gekommen. Wir kriegen da keine optimale Durchströmung mehr hin. Wir müssen viel mehr Wasser durchlassen als nötig - und wir müssen stark chloren.“ Diese Probleme sollen irgendwann in der Badesaison 2022 der Vergangenheit angehören. Wann genau das neue Planschbecken in Betrieb gehen kann, ist noch nicht klar.

Bislang war Martin Zimmert von einem Baubeginn jetzt im September ausgegangen, sodass die Fertigstellung möglichst zum Saisonbeginn im Frühjahr 2022 hätte erfolgen können. Durch das Warten auf den Bundeszuschuss hätte sich der Baubeginn aber weiter nach hinten verschieben können - und damit auch der Termin für das „Anbaden“ im neuen Planschbecken: „Wir können ja erst anfangen, wenn wir den Zuschuss bekommen.“ Jetzt kommt es eben darauf an, wie lange es dauert, bis auf die Pressemitteilung aus dem Bundestag auch der tatsächliche, offizielle Förderbescheid folgt.

Schiffchenkanal und Wasserspiele

Von den prognostizierten 1,95 Millionen Euro für das Gesamtprojekt entfällt der Großteil tatsächlich auf das Kleinkindbecken, das auf einer Gesamtfläche von 140 Quadratmetern unterschiedliche Wassertiefen, eine Rutsche, einen Schiffchenkanal und verschiedene Wasserspiele aufweist. Ein geringerer Teil der Kosten dient dazu, die Technik auf den neuesten Stand zu bringen.

Ob das Planschbecken mehr der Jugend, dem Sport oder der Kulturtechnik des Schwimmens zuzuschlagen ist, sei dahingestellt. Oberbürgermeister Pascal Bader jedenfalls sagte augenzwinkernd zum Fördergeld-Antrag: „Mit dem Kinderbecken laufen wir uns warm für den Hallenbad-Antrag, der irgendwann in Zukunft kommt.“ Andreas Volz