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Klinikchef über Vorwürfe empört

Wo sind sie geblieben, 7 300 neue Intensivbetten in deutschen Kliniken? Eine Frage, mit der das ARD-Magazin „Kontraste“ nach der Ausstrahlung am vergangenen Donnerstag für Schlagzeilen gesorgt hat. Betten, die offenbar nirgendwo registriert sind, für die der Bund jedoch 350 Millionen Euro zur Verfügung gestellt hat. Anlass für den Beitrag war offenbar ein Schreiben des Bundesgesundheitsministeriums an die Länder, in dem auf diese Lücke hingewiesen wird.

In den Kliniken im Kreis Esslingen zeigt man sich verärgert über die Diskussion. Von 7 300 fehlenden Betten sei in dem Schreiben vom Ministerium nirgendwo die Rede, sagt der Geschäftsführer der drei Medius-Kliniken, Thomas Kräh. „Man kann mit einer solchen Suggestivfrage natürlich auch leicht einen Skandal herbeireden, den es gar nicht gibt.“ Die Krankenhäuser hätten im März nach Aufforderung der Politik, die Zahl der Beatmungsplätze zu verdoppeln, sofort reagiert. „Dabei sind wir in Vorleistung gegangen, als noch völlig unklar war, wie die Finanzierung aussehen würde“, sagt Kräh. Inzwischen haben die Medius-Kliniken die Zahl der Plätze von 28 auf 68 erhöht. 38 davon stehen im Moment zur freien Verfügung, sollte sich die Corona-Lage erneut zuspitzen. „Damit sind wir unserer Verantwortung gerecht geworden“, sagt Kräh. Die Betten seien vom Land bereits finanziert und würden ans Zentralregister gemeldet. Kräh: „Von fehlender Kontrolle kann keine Rede sein.“bk