Kirchheim

Kommentar: Dranbleiben!

Symbolbild Unfall
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Kirchheim Kaum einer im Publikum, der beim Diskussionsabend über Schicksalsschläge nicht bejahend genickt hätte, als Dr. Ernst Bühler dazu aufrief, nicht nur aufs Glück zu vertrauen. Vielmehr solle man sich durch vorsorgende Papiere auch für Unglücksfälle wappnen. Kaum einer jedoch auch, der sowohl die Hand hob bei der Frage, ob er bereits Vorsorge getroffen habe oder ob er einen Organspendeausweis besitze.

Es ist menschlich, nicht vom Schlimmsten auszugehen und Unangenehmes bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag aufzuschieben. Doch das hervorragend besetzte Podium im Kreissparkassenfoyer zeigte, dass der Tod keine ferne Erscheinung ist. Hier sprachen nicht elitäre Buchautoren aus Berlin oder London, hier erzählten bodenständige Menschen aus Kirchheim und Frickenhausen von ihren Schicksalen.

Besonders interessant: Auch Podiumsteilnehmer räumten Lücken in ihrer persönlichen Vorsorge ein, sprachen von „Hausaufgaben“, die sie jetzt aber dringend erledigen müssten. Ganz so, wie sich auch das Publikum mit Hausaufgaben versehen sah. Von Unglücksfällen zu wissen, ist das eine. Sich über den eigenen Tod Gedanken zu machen und Gespräche zu führen, die Vertrauen und Ehrlichkeit voraussetzen, ist eine andere Sache. Dass es sich lohnt, steht außer Frage. Beate Beck-Deharde fasste dies besonders schön in Worte: „Es gibt einem ein gutes Gefühl zu wissen, dass alles geregelt ist, wenn man einmal nicht mehr heimkommen sollte.“

Also: Dranbleiben! Irene Strifler