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Krisenmodus

Kommentar von Irene Strifler zur Notbetreuung in den Kindergärten

Irene Strifler

Keine Frage: In der Stadt Kirchheim ist die Corona-Krise in puncto Kinderbetreuung ziemlich gut gemeistert worden. Das bezeugt das einhellige Lob der Stadträte, die teilweise selbst Nachwuchs im Kindergartenalter haben.

Ausnahmen bestätigen leider auch hier die Regel. So gibt es verzweifelte Eltern, die beide im Homeoffice arbeiten und auch noch ihre Kleinkinder „betreuen“ müssen, quasi nebenher. Der Grund liegt darin, dass ihre Jobs nicht als „systemrelevant“ gelten. Andere Mütter und Väter machen sich Sorgen um die pädagogische Förderung und vor allem die soziale Entwicklung ihrer Kleinen. Wenn beispielsweise ein Dreijähriger gerade mal zweieinhalb Stunden pro Woche in den Kindi darf und sich dort jedes Mal in einer willkürlich zusammengewürfelten Gruppe wiederfindet, können da kaum Vertrauen, Selbstbewusstsein und Sozialkontakte entstehen. - Alles Alltag in Kirchheim, trotz perfekten Krisenmanagements.

Aber genau das ist der Punkt: Die Welt befindet sich noch immer im Krisenmodus. Das gilt auch weiterhin für die Kinderbetreuung in Kirchheim, wie schon die Bezeichnung „Regelbetrieb unter Bedingungen einer Pandemie“ im jüngsten Schreiben der Kultusministerin klarmacht.

In Krisenzeiten gelten besondere Maßstäbe, muss mancher Wunsch zurückgestellt werden. Wichtig ist, dass dort schnell eingegriffen und entschieden werden kann, wo erkennbar Not am Mann ist. Das ist in Kirchheim recht treffsicher gelungen, und das schafft Vertrauen und macht Mut für die kommenden Aufgaben. Denn auch den Eltern ist schließlich eines am Wichtigsten: die Gesundheit ihrer Kinder.