Lokale Kultur

Kunst im Klosterhof

Zwischen Pferden und Lauterquelle: Symposium mit Lenninger Künstlern lockt Besucher zum Gestüt in Offenhausen

Drei Lenninger Künstler gaben beim Symposium im Klosterhof Offenhausen Einblicke in Malerei und Kunsthandwerk: Hubert Resch (lin
Drei Lenninger Künstler gaben beim Symposium im Klosterhof Offenhausen Einblicke in Malerei und Kunsthandwerk: Hubert Resch (links), Birgit Ringelspacher und Karl Vogt. Foto: Renate Resch-Rüffer

Region. Bei recht sommerlichen Temperaturen herrscht buntes Treiben auf der Anlage der Klosterkirche in Offenhausen. Unter den aufgestellten Pavillons haben 14 Künstler,

drei davon aus Lenningen, ihr kurzzeitiges Atelier aufgebaut und zeigen den Besuchern, wie sie arbeiten. Kunstinteressierte können so mitverfolgen, wie ein Aquarell, eine Acryl-Malerei oder Silberschmuck entstehen. Fragen zu Technik oder Gestaltung werden bereitwillig von den Akteuren beantwortet und so manches Gespräch entwickelt sich im Handumdrehen.

In der historischen Kulisse des Gestütsmuseums sind verschiedene Arbeiten aller Künstler ausgestellt und bieten so einen Überblick über das Schaffensspektrum der jeweiligen Person. Objekte aus Holz und Stein sind ebenso zu sehen wie moderne oder gegenständliche Malerei und Zeichnung. Als Bildmotive sind sowohl Landschaftsimpressionen und Porträts als auch Pferde zu sehen. Sie schlagen die bildliche Brücke zum Gestüt in Marbach, das sein 500-jähriges Bestehen feiert, und zum Gestütsmuseum, in dem die Ausstellung zu sehen ist.

Zum zweiten Mal findet das Symposium statt. Dieses Jahr trägt es den Titel „An der Quelle: Überfluss schöpferisch weiterreichen“ und verweist damit auf den doppeldeutigen Bezug von der Lauterquelle in Offenhausen zum künstlerischen Gestalten.

Geht man über den Hof der Klosterkirche, trifft man auf die Künstlerin Birgit Ringelspacher aus Oberlenningen. Sie steht hinter der großen weißen Leinwand, mit einer Palette Acrylfarbe in der Hand und moduliert zunächst weiße Spachtelmasse auf den Bilduntergrund. Dazu kommt Sand, als zusätzliche Struktur. „Mich interessieren Strukturen,“ erklärt sie und zeigt Bilder und Collagen, mit integriertem Zeitungsmaterial oder auch Rindenstücken und Naturmaterial. „Ich bin ein Naturmensch, ich gehe gerne in die Natur und arbeite im Sommer oft draußen“, erzählt sie weiter. Birgit Ringelspacher experimentiert sowohl mit unterschiedlichen Sujets als auch mit verschiedener Technik. Öl auf Leinwand ist ebenso wie Acryl oder Kohle ein Gestaltungsmittel für sie. Seit letztem Jahr studiert sie an der Kunstakademie in Esslingen Malerei und beschäftigt sich dabei mit den Gebieten Bildhauerei, Zeichnen, Druckgrafik und Kunstgeschichte. „Für Entwicklungen bin ich offen“, sagt sie und freut sich auf das zweite Jahr ihrer Ausbildung an der Akademie.

Mit leichtem Pinselstrich streicht Hubert Resch über das Papier. Unter seiner Hand entstehen aus den auf dem Aquarellpapier fließenden Farben Naturimpressionen. Er fängt die Stimmung eines Momentes im Wald oder einer Landschaft ein und setzt sie bildlich um. Durch langjährige Erfahrung weiß Hubert Resch genau, wie er bei der Bildgestaltung vorgeht. „Man muss darauf achten, dass die Farbe nicht ausblüht und ungewollte Ränder ergibt“ erklärt er. Das Papier muss immer wieder trocknen um weiterbearbeitet werden zu können. So entsteht in verschiedenen Schichten das fertige Aquarell. Kein Auftrag kann zurückgenommen werden, denn die Farben sind nicht deckend. Das macht den Reiz und gleichzeitig die Schwierigkeit an diesen Bildern aus. Im Repertoire von Hubert Resch finden sich auch Porträts mit Kohle gezeichnet ebenso wie Radierungen und Acrylarbeiten, die er bei Ausstellungen der Umgebung zeigt.

Karl Vogt hat seine Werkbank gleich daneben aufgebaut. „Ich mache ausgefallenen Schmuck“ erklärt er und zeigt verschiedene Silberarbeiten mit Halbedelsteinen. Die Besucher können ihm zusehen, wie er Silberbleche zu Armbändern biegt und hämmert und mit einem Brenner das Metall erhitzt und formt. Auf einer Baumwurzel neben ihm krabbeln kleine Silberkäfer, die Körper aus edlen Steinen haben. Seine Käfer schmücken auch Raumobjekte aus heimischen Hölzern, die vom Künstler geschliffen und poliert wurden. Teilweise sind in die Aussparungen der Holzform gegossene Silberstücke gesetzt. Gemeinsam mit anderen Künstlern zeigt er seinen Schmuck, die Silberkäfer und Holzobjekte bei Ausstellungen in seinem eigenen Atelier in Lenningen.

Die beim dreitägigen Symposium entstandenen Werke werden in den Räumen des Gestütsmuseums ausgestellt sein und zeigen einen Überblick über das Schaffensspektrum der regional tätigen Künstler.

Info

Die Ausstellung ist bis Sonntag, 22.  Juni, im Gestütsmuseum Of­fenhausen, Klosterhof, in Gomadingen-Offenhausen, Telefon 0 73 85/884, zu sehen. Öffnungszeiten sind Dienstag bis Freitag von 14  bis 17 Uhr, Samstag von 13 bis 17  Uhr und Sonntag von 11 bis 17  Uhr.