Kirchheim

Lehrer unterrichten sogar Sport und Kochen digital

Pädagogik Die Teck-Realschule in Kirchheim geht neue Wege und hält ihre Schüler online auf Trab.

Kochen lernen mal anders: Es geht auch digital. Foto: pr
Kochen lernen mal anders: Es geht auch digital. Foto: pr

Kirchheim. Online-Unterricht bedeutet nicht nur, auf das Display zu schauen und die Welt um sich herum zu vergessen. Es gibt Mittel und Wege, die praxisorientierten Fächer auch in diesen Zeiten zu unterrichten.

Dies zeigen Erfahrungen, die die Teck-Realschule Kirchheim mit einigen Projekten gemacht hat, die jetzt zum Schulalltag gehören: Schüler treten in Sportbekleidung der Videobesprechung bei und absolvieren innerhalb der folgenden eineinhalb Stunden zu Musik Aufwärmübungen, ein Fitnesstraining und koordinative Übungen. Im Anschluss daran gibt es Aufgaben zur Bewegung an der frischen Luft. Dazu gehören unter anderem Wurfübungen mit Schneebällen, Laufeinheiten mit Smartphone-Unterstützung und Zusatzaufgaben, die dem ganzen Unterfangen einen spielerischen Charakter verleihen. Sie machen den Unterricht zu einem motivierenden Erlebnis. Desmond Strickland von den Kirchheimer Knights unterstützt seit Anfang des Schuljahres die Sportlehrerin Carmen Besemer in der Sportprofilklasse 5a, indem er den Schülern das Basketballspielen beibringt und durch seine Anwesenheit einen differenzierten Sportunterricht in kleinen Gruppen möglich macht.

Im Rahmen einer Kooperation mit dem VfL bieten Tim Hamann aus der VfL-Handballabteilung und Desmond Strickland von den VfL-Knights jeden Freitag „Fit4Five“ an. Dahinter versteckt sich eine Extraportion Bewegung, Spiel und Spaß für alle Fünftklässler der Teck-Realschule in Kirchheim. Neben diesen mittlerweile etablierten Angeboten wird aber auch in anderen Bereichen an Alternativen gebastelt.

So fand im Januar das Experiment „Showküche” statt. Zwei Lehrer, 15 Laptops, 13 Schüler aus unterschiedlichen AES-Gruppen (Alltagskultur, Ernährung, Soziales) und die elterliche Küche der Schüler bildeten den Grundstock für das Kochvergnügen. 4,5 Kilogramm Mehl, 45 Eier und 1,5 Kilogramm Käse wurden unter Anleitung der AES-Lehrer mit Spätzlesbrett und Schaber zu einem wohlverdienten Mittagessen für die ganze Familie verarbeitet. Für angeregte Diskussionen sorgte die anzustrebende Konsistenz des Teiges. Aber selbst dieses Problem wurde per Ferndiagnose schnell gelöst, sodass die Schüler mit dem Schaben der Spätzle loslegen konnten. Traditionelle Technik, online vermittelt - das durchweg essbare Ergebnis zeigte, dass dies kein Ding der Unmöglichkeit ist. Natürlich kochte das Wasser auf dem ein oder anderen Herd über, der danach gereinigt werden musste. Wer dafür schlussendlich wieder herhalten musste, blieb im digitalen Nirwana verborgen. Die Rückmeldung der Schüler bezüglich des Experimentes war aber rundum positiv, wobei so mancher Stoßseufzer darauf schließen ließ, dass das Zubereiten von Käsespätzle mit Feldsalat doch eine ambitionierte und aufwendige Herausforderung darstellte.

Insgesamt zeigen aber diese Erfahrungen, dass Online-Unterricht umsetzbar ist, auch in Fächern, die zunächst nicht dafür geeignet erscheinen. pm