Region. Corona kann auch seine Vorteile haben: So fällt die Silvester-Bilanz der Polizei ausgesprochen positiv aus. Das Polizeipräsidium Reutlingen, zu dessen Einzugsbereich die Landkreise Esslingen, Reutlingen und Tübingen sowie der Zollernalbkreis gehören, berichtet von insgesamt rund 340 Einsätzen. Weiter heißt es in der Pressemitteilung: „Dabei handelte es sich vor allem um Streitigkeiten, Sachbeschädigungen, betrunkene Personen und Verstöße gegen die Corona-Verordnung. Mehrheitlich wurde hierbei gegen die nächtliche Ausgangsbeschränkung verstoßen. Glücklicherweise kam es zu keinen größeren Einsätzen, und es wurden der Polizei auch keine Verletzten durch die unsachgemäße Handhabung von Feuerwerksböllern bekannt, sodass die Silvesternacht im Bereich des Polizeipräsidiums Reutlingen insgesamt als friedlich bezeichnet werden kann.“
Das Polizeipräsidium Ulm, zu dessen Bereich unter anderem der Landkreis Göppingen zählt, hatte rund 300 Einsätze zu verzeichnen und schreibt dazu: „Ein Großteil betraf vermeintliche Verstöße gegen die Corona-Verordnung im Zusammenhang mit dem Abbrennen von Feuerwerkskörpern. Eine Vielzahl der Anrufer ging davon aus, dass jegliches Feuerwerk verboten ist. Ihnen war meist nicht klar, dass nur das Abbrennen auf öffentlichen Flächen verboten ist.“
Knallen war nicht völlig verboten
Im Klartext heißt das, dass das Feuerwerk trotz Verkaufsverbots nicht grundsätzlich untersagt war. Deswegen gab es nur wenige echte Verstöße gegen aktuell gültiges Recht. Weiter heißt es aus Ulm: „Auch angeblich größere Partys, meist in Zusammenhang mit einer Ruhestörung, waren regelmäßig Anlass für eine polizeiliche Überprüfung vor Ort. In den meisten Fällen konnte gar kein Lärm festgestellt werden. Die wenigen, die auf die Rechtslage aufmerksam gemacht werden mussten, hielten sich auch daran.“
Die überwiegende Zahl der kontrollierten Personen habe einen triftigen Grund für den Aufenthalt nach 20 Uhr im Freien angeben können. Ohnehin habe es nach 20 Uhr nur noch sehr wenig „Personen- und Fahrzeugverkehr“ gegeben. Auch an Aufenthalts- und Treffpunkten, die sonst sehr beliebt sind, habe sich das bestätigt.
An nennenswerten Bränden gab es im Landkreis vor allem einen. Der hatte gegen 20.25 Uhr auf dem Esslinger Marktplatz begonnen. Ein BMW stand in Flammen und brannte völlig aus. Beschädigt wurde auch ein danebenstehender Smart. Der Gesamtschaden beläuft sich auf 65 000 Euro. Die Polizei, die von Brandstiftung ausgeht, bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer 07 11/39 90-3 30 zu melden. Andreas Volz