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Motivierter im Team

Frühjahrsputz Die Sonne bringt es an den Tag: Es hat sich über den Winter viel Dreck und Staub angesammelt. Deshalb lohnt sich jetzt das Großreinemachen. Von Nina Kugler

Saubermachen am Ende der Heizperiode: Der Klassiker beim alljährlichen Frühjahrsputz ist das Reinigen der verschmutzten Fenster.
Saubermachen am Ende der Heizperiode: Der Klassiker beim alljährlichen Frühjahrsputz ist das Reinigen der verschmutzten Fenster.Foto: Christin Klose/dpa

Wollmäuse unter der Heizung, Staubschichten allerorten, Fussel hinterm Sofa und Fenster - wer viel zu Hause ist, macht mehr Dreck. Deshalb muss es jetzt sein: Großreinemachen muss sein.

„Früher wurde der Frühjahrsputz traditionell immer am Ende der Heizperiode gehalten, als man noch mit Kohlen oder mit Holz geheizt hat, und es dann eben auch entsprechend rußig und staubig gewesen ist in der Wohnung“, erklärt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel.

Also ran an Schränke und Flächen, die man beim wöchentlichen Putzen vernachlässigt hat. „Man kann zum Beispiel auf dem Schrank Staub wischen, man kann seinen Kühlschrank ausputzen, und natürlich gehört das Fensterputzen dazu“, sagt Rita Schilke, Aufräumcoach aus Berlin. „Das Sofa oder Bett vorziehen, und dort mal richtig sauber machen“, nennt Glassl weitere Beispiele.

Motivation ist ein gutes Stichwort, wenn es um lästige Hausarbeit geht. Putzmuffeln rät Glassl, den Hausputz zur fröhlichen Freizeitbeschäftigung für die ganze Familie zu machen. Nach dem Motto: Geteiltes Leid ist halbes Leid. „Wenn alle mitmachen, kann das ja vielleicht sogar Spaß machen. Zum Beispiel beim Ausmisten, wenn man alte Sachen wiederfindet“, so der Putzexperte. Aufräumcoach Schilke vergleicht Putzen mit Sport: „Zuerst muss man sich motivieren und dazu ­zwingen. Aber wenn es dann erledigt ist, fühlt man sich gleich viel besser.“ Und man möchte mehr und mehr davon.

Aber die Expertin empfiehlt auch: „Man sollte sich nicht zu viel auf einmal vornehmen.“ Besser sei es, sich Zimmer für ­Zimmer oder Schublade für Schublade vorzuarbeiten. „Wenn man sich kleine Schritte vornimmt und sich sagt: „Heute mache ich nur eine Schublade ­sauber“, dann hat man schnell ein Erfolgsgefühl. Und dieses Gefühl ermuntert einen dann am ­nächsten Tag weiterzumachen.“

Wer aber wirklich gar ­keine Lust hat, sollte das Putzen in die Freizeitgestaltung einbetten. „Wenn ich telefoniere, kann ich ja zum Beispiel über ­Kopfhörer telefonieren. Und gleichzeitig mein Waschbecken putzen“, ­lautet Schilkes Tipp. „Beim Frühjahrsputz kommen die Flächen dran, die man sonst vernachlässigt“, sagt Glassl. Und er ersetzt nicht den üblichen Haushaltsputz, den man wöchentlich oder alle zwei Wochen macht. Daneben kann das ­Winterende und der Beginn des Frühlings ein guter Anlass sein, seine Wintersachen zu waschen oder in die Reinigung zu bringen und bis zur nächsten Saison wegzupacken. „Dann sind sie im nächsten Jahr vor der ersten Benutzung sauber“, so Schilke. Gleiches gilt für die Winter-Bettwäsche: Decken und Kopfkissen sollte man vor dem Einmotten waschen oder reinigen lassen.

„Vielleicht ist dann auch die Zeit gekommen, sich von Kleidungsstücken zu trennen, die man nicht mehr trägt“, ergänzt Glassl. Doch der Frühjahrsputz muss sich nicht nur auf die Wohnräume konzentrieren. „Man kann jetzt zum Beispiel auch seinen Keller ausmisten. Zeit hat man jetzt zumindest dafür“, sagt Schilke.

Das Putzen und Schrubben geht natürlich leichter von der Hand, wenn man häufiger im Jahr einen Großputz ansetzt. „Wenn man nur einmal im Jahr seine Fenster putzt, hat sich der Dreck ja richtig festgekrustet und ist schwer zu beseitigen“, nennt Glassl ein naheliegendes Beispiel. „Wenn ich aber alle paar Monate für guten Durchblick sorge, geht das viel schneller.“