Kirchheim

Müllabfuhr wird 2020 teurer

Gebühren Gestiegene Kosten für die Abfallbeseitigung zwingen den Landkreis nach vier Jahren, die Preise zu erhöhen.

Die Preise klettern.Foto: Jacques
Die Preise klettern.Foto: Jacques

Esslingen. Seit Jahren sind die Müllgebühren im Kreis Esslingen die niedrigsten im ganzen Land. Rund 90 Euro hat ein Vier-Personen-Musterhaushalt für die Abfuhr von Rest- und Bioabfällen im Jahr zu bezahlen. Das sind fast 70 Euro weniger als beispielsweise in der Landeshauptstadt Stuttgart. Die Gebühren für die Abfuhr der Biotonne sind im Kreis, der im Kirchheimer Kompostwerk seinen selbst erzeugten Naturdünger erfolgreich vermarktet, seit zehn Jahren unverändert.

Damit ist 2020 nun Schluss. Gestiegene Entsorgungskosten in Höhe von rund sechs Millionen Euro zwingen den Kreis nach vier Jahren mit durchweg stabilen Preisen, die Rechnung neu aufzumachen. Haushalte und Gewerbebetriebe müssen im kommenden Jahr mit deutlich höheren Kosten rechnen, auch wenn die sich im landesweiten Vergleich weiterhin am unteren Rand bewegen. Mit 17,6 Prozent am kräftigsten steigen die Gebühren für die Restmülltonne, deren Inhalt im Müllofen in Stuttgart-Münster verbrannt wird. Dort sind die Kosten für die sogenannte thermische Entsorgung mit 1,4 Millionen Euro am kräftigsten gestiegen. Deshalb sind auch Gewerbebetriebe von Preissteigerungen in gleicher Höhe betroffen. Auch Selbstanlieferer müssen tiefer in die Tasche greifen. Ein Durchschnittshaushalt hat für den 80-Liter-Behälter, der alle vier Wochen geleert wird, statt bisher 51 Euro im kommenden Jahr 60 Euro zu bezahlen. Moderater fällt die Erhöhung beim Biomüll aus: Der Preis für die 60-Liter-Tonne steigt von 39 auf 43,20 Euro, was einem Gebührensprung von 10,8 Prozent entspricht.

Gleichzeitig soll früher als bisher neu kalkuliert werden. Zuletzt hat der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises die Gebührenrechnung auf vier Jahre ausgelegt. Künftig soll der Kassensturz bereits nach drei Jahren erfolgen. Der Grund: Man will flexibler sein. Ende 2021 laufen die Verträge mit Entsorgungsfirmen aus. Weil die Bevölkerung im Kreis kontinuierlich wächst, ist zudem schwer abzusehen, wie sich Preise und Müllmengen entwickeln werden.bk