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Mut statt Nostalgie

Die Vorstellung ist für viele gewöhnungsbedürftig: Mitten im Ort soll es eine Veranstaltungshalle und ein Hallenbad mit Liegewiese geben, während Freibad und Limburghalle abgerissen werden – kein Wunder, dass so mancher Bewohner des Städtles schwer schlucken muss. Verständlich ist auch, dass angesichts eines so großen Eingriffs ins Stadtleben Ängste auftauchen. Die einen haben Sorge, dass zwei „Klötze“ das Ortsbild verschandeln, andere fürchten ein Parkchaos und wieder andere hängen an „ihrer“ Limburghalle.

Dabei hat die Weilheimer Stadtverwaltung angesichts ihrer finanziellen Möglichkeiten und der Bedürfnisse der Bevölkerung eine mutige und gute Lösung vorgelegt: Statt viel Geld in den maroden Koloss Limburghalle stecken zu wollen, wirbt sie für einen schlanken Neubau, der langlebig ist und weniger Folgekosten verursacht. Ein Garten-Hallenbad, an welchem Standort auch immer, böte eine finanzierbare Schwimmgelegenheit rund ums Jahr – etwas, mit dem nicht einmal Kirchheim aufwarten kann. Zudem würden frei werdende Baugrundstücke, die ohnehin Mangelware sind, Geld in die Kasse spülen.

All das sind Argumente, die schwerer wiegen sollten als gelegentlich vollgeparkte Seitenstraßen und nos­talgische Gefühle gegenüber ausgedienten Gebäuden.

BIANCA LÜTZ-HOLOCH