Innerhalb weniger Minuten überzog ein Teppich von Hagelkörnern, die zum Teil die Größe von Tischtennisbällen hatten, die Straßen. Bei Lindorf standen Autos in der überfluteten Autobahn-Unterführung. Die Kirchheimer Fußgängerzone glich einem reißenden Bach. Die Hagelkörner machten nicht nur einen ohrenbetäubenden Lärm, sie schlugen teils auch Dachfenster ein, beschädigten Rolläden und Hauswände und verwüsteten Gärten. Dazu schlug noch die Brandmeldeanlage im Kirchheimer Krankenhaus an, was sich jedoch glücklicherweise als Fehlalarm entpuppte. Liegendtransporte waren am Abend nicht möglich, da die Einfahrt für die Rettungswagen unter Wasser stand.
„Wir haben die höchste Alarmstufe, alle Kirchheimer Abteilungen sind mit sämtlichen Fahrzeugen im Einsatz“, sagte Michael Briki, der den Einsatz leitete. Es bildete sich ein Krisenteam um ihn. In der Feuerwache waren Oberbürgermeister Pascal Bader, Bürgermeister Günter Riemer, Jürgen Ringhofer, Leiter des Polizeireviers Kirchheim sowie ein THW-Mitglied. „Wir erkunden die Lage und reagieren dann“, so Michael Briki.
Personenschäden waren dem Polizeipräsidium Reutlingen und der Feuerwehr Kirchheim bis Redaktionsschluss nicht bekannt. Laut Polizei waren neben dem Landkreis Esslingen auch die Landkreise Tübingen und der nördliche Teil des Landkreises Reutlingen sowie der Zollernalbkreis stark betroffen. In Riederich türmte sich der Hagel bis zu einem Meter hoch. Wegen umgestürzter Bäume und hochgespülter Gullideckel waren Straßen in der Region teilweise nicht passierbar. ank/ih