Kirchheim
Ötlingen kann etwas „verschnaufen“

Ortsmitte Die Sanierung der Stuttgarter Straße schreitet voran. Der Verkehr an der Rathauskreuzung soll Ende des Monats wieder normal fließen. Der nächste Bauabschnitt beginnt wohl erst im nächsten Jahr. Von Andreas Volz

Ende Oktober normalisiert sich das Leben in Ötlingen wieder ein Stück weit: Die zentrale Kreuzung am Rathaus soll ab 31. Oktober wieder uneingeschränkt genutzt werden können. Damit hat sich dieser Bauabschnitt der Sanierung der Ötlinger Ortsmitte um einen ganzen Monat verzögert, wie es in einer Pressemitteilung der Stadt heißt.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen gab es noch einige unvorhergesehene Arbeiten zu erledigen, zum anderen führten die Rohre für die Wasserversorgung zu Terminverschiebungen - und schließlich brachten etliche Regengüsse den Bauzeitenplan durcheinander. Trotzdem soll der Verkehr schon vom morgigen Freitag an fast normal laufen - wie in der Zeit vor der großen Baustelle.

Für den „Probelauf“ gibt es in der ersten Woche provisorische Ampeln. Für den 29. Oktober ist die Montage der Ampelmasten geplant. Dazu kommen weitere Arbeiten wie die Verkabelung der Ampeln oder auch das Anbringen der Kontaktschleifen in der Fahrbahn. Das alles führt bis zur endgültigen Freigabe am 31. Oktober noch zu Behinderungen.

Weitere Behinderungen auf der Stuttgarter Straße gibt es vom heutigen Donnerstag an. Sie dauern mindestens zwei Tage: Der Kreisverkehr Am Wasen erhält eine auffälligere Markierung. Der Verkehr in Richtung Wendlingen wird für die Dauer der Arbeiten über die Warth umgeleitet. Der Verkehr in Richtung Kirchheim kann den Kreisverkehr dagegen ganz normal benutzen - mit einer Einschränkung: In die Straße Am Wasen kommt man von der Stuttgarter Straße aus nicht.

Ende Oktober / Anfang November haben die Ötlinger also einen großen Teil der Sanierung ihrer Hauptverkehrsader hinter sich. Aber noch ist nicht alles erledigt. Weil die Arbeiten von West nach Ost fortschreiten, steht also als nächstes die Sanierung der Stuttgarter Straße zwischen Apotheke und Wielandstraße an.

In diesem Fall aber spricht Ortsvorsteher Hermann Kik von weiteren Verzögerungen, die nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie bedingt sind: „Wahrscheinlich können wir da vor Weihnachten nicht mehr anfangen, sodass es wohl erst im neuen Jahr weitergeht.“ Um in der Zwischenzeit den Verkehr nicht nur für motorisierte Fahrzeuge, sondern auch für Fußgänger und Radfahrer zu normalisieren, gibt es rund um den bisherigen „Rotgockel-Grünstreifen“ eine Interimslösung, die viele Ötlinger bereits aufgeschreckt hat.

Hermann Kik weiß um die Sorgen, dass die asphaltierte Fläche bereits den Endzustand darstellen könnte. Deshalb beruhigt er die Gemüter: „Das ist nur vorübergehend asphaltiert, damit man dort sicher unterwegs sein kann.“ Wenn es eine Pause von zwei bis drei Monaten gibt, liegt es im Interesse der Läden und der Anwohner, dass es - gerade auch in der anstehenden Advents- und Weihnachtszeit - nicht unbedingt über Stock und Stein gehen muss. Im Endausbau ist aber durchaus an eine Pflasterung gedacht, wie auch gegenüber, rund ums Rathaus.

Rotgockel in der Verjüngungskur

Und der Rotgockel? Das Wahrzeichen Ötlingens ist nicht etwa von der Erde verschluckt worden, wie der Sage nach der Ort Rot. Vielmehr soll er wie Phönix aus der Asche auferstehen, wie Hermann Kik erklärt: „Der Rotgockel musste abgebaut werden, weil er reparaturbedürftig war.“ Wenn er nach umfangreichen Schweißarbeiten wiederhergestellt ist, soll er auch an die Stuttgarter Straße zurückkehren: „Wohin er dann genau kommt, wird sich noch zeigen.“

Was sich ebenfalls zeigen muss, ist die Streckenführung der Umleitungen für den weiteren Umbau der Stuttgarter Straße. Aber der Ortsvorsteher steht dem Verlauf der Bauarbeiten „immer noch positiv gegenüber“. Immerhin gebe es jetzt wieder genügend Prakplätze in der Ortsmitte - „vielleicht sogar mehr als vorher“.