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„Oft ist es reine Kopfsache“

Dr. Richard Warth
Dr. Richard Warth. Foto: Jean-Luc Jacques

Dr. Richard Warth, lange Jahre als Allgemeinmediziner in Owen tätig, hat selbst bereits an mehreren Weitwanderungen teilgenommen. Der 71-Jährige gibt Tipps, wie man auch lange Strecken zu Fuß gut bewältigt.

Ist es prinzipiell ratsam, an einem Tag 50 Kilometer oder noch mehr zu wandern?

Dr. Richard Warth: Das kommt auf den Gesundheits- und den Trainingszustand an. Solche Strecken schlauchen doch ziemlich. Man muss es gewöhnt sein, durchzuhalten.

Welchen Rat haben Sie für die Vorbereitung?

Warth: Man sollte in jedem Fall die Ausdauer trainieren. Ich hatte neben meiner Praxis nicht so viel Zeit. Deshalb bin ich jedes Wochenende von Owen auf die Teck gelaufen. An einem Tag auch zweimal.

Wie viel Liter sollte man trinken?

Das kommt ganz auf das Wetter an. Drei Liter als Minimum für so einen Tag sind jedoch eine Faustregel.

Was eignet sich als Vesper und in welchen Abständen würden Sie eine Rast einlegen?

Ich würde mich vom Hungerfühl leiten lassen. Ratsam ist eine gesunde Mischkost. Bevorzugt werden sollten leichte Sachen, die nicht zu lange im Magen liegen. Wenn man total schlapp ist, sollte man zu süßen Riegeln greifen. Damit kommt man schnell wieder zu Kräften.

Wichtig sind sicher auch die Kleidung und die Schuhe. Worauf sollten Teilnehmer Wert legen?

Empfehlenswert ist Funktionskleidung, die den Schweiß abtransportiert. Bei den Schuhen ist es ganz wichtig, dass sie gut eingelaufen sind und dass man durch die Socken eine gute Polsterung hat. Wer beispielsweise Senk-/Spreizfüße hat, sollte sich unbedingt optimal sitzende Einlagen anpassen lassen. Das macht enorm viel aus und mindert Muskelschmerzen.

Dass die Füße und die Gelenke irgendwann schmerzen, lässt sich wohl dennoch kaum vermeiden. Wann würden Sie jedoch raten, die Tour abzubrechen?

Es ist sicher nicht ratsam, mehrere Schmerzmittel zu nehmen, nur um durchzuhalten. Ganz wichtig ist, Blasenpflaster einzupacken. Manchmal schmerzen die Muskeln, sobald man sich hinsetzt. Nach ein paar Schritten geht es wieder. Oft ist es reine Kopfsache und eine Frage der Motivation, ob man eine so lange Strecke schafft oder nicht. ank