Kirchheim

Parkhaus, ja bitte – aber nicht zu massiv

Kirchheimer Gemeinderat diskutiert über Mitarbeiterstellplätze für das Krankenhaus

In Kirchheim soll an der Ecke Osianderstraße / Eugenstraße ein Parkhaus für Krankenhausmitarbeiter entstehen – mit 222 Stellplätzen auf vier Etagen.

Noch parken die Krankenhausmitarbeiter hier ebenerdig. Ein vierstöckiges Parkhaus ist aber bereits in Planung.Foto: Carsten Ried
Noch parken die Krankenhausmitarbeiter hier ebenerdig. Ein vierstöckiges Parkhaus ist aber bereits in Planung.Foto: Carsten Riedl

Kirchheim. Das Parkhaus hat die Form eines „L“ – mit dem langen Strich längs der Eugen- und dem kurzen längs der Osiander­straße. An der Stelle befindet sich bereits ein Mitarbeiterparkplatz, aber ebenerdig und auf einer deutlich kleineren Fläche. Das Vorhaben, bei dem die „HIB Parkraum Nürtingen GmbH“ als Bauherr auftritt, ist im Gemeinderat umstritten. Das Parkhaus als solches wird zwar nicht abgelehnt, wohl aber der massive Baukörper.

Eva Frohnmeyer-Carey sprach im Gemeinderat die Bedenken der Frauenliste an – gegen einen „gewaltigen vierstöckigen Bau“, bei dem sich keine „verträgliche Nachverdichtung im Innenbereich“ mehr erkennen lasse. Sie regte daher an, „mit den Kreiskliniken nochmals zu verhandeln“.

Für Dr. Jürgen Berghold (Grüne) ist es wichtig, dass für das Krankenhaus als dem größten Arbeitgeber im Gesundheitsbereich genügend Parkplätze geschaffen werden. Es sei aber darauf zu achten, dass Lärm und Abgase nicht zu Belästigungen auf den Nachbargrundstücken führen.

Seitens der SPD-Fraktion griff Peter Bodo Schöllkopf diese Punkte auf. Er schlug vor, eines der vier Geschosse unter die Erde zu verlegen, sodass nur drei Stockwerke aus der Erde ragen. Und zur Lärmminimierung regte er an, das oberste Parkdeck Richtung Osten mit einer Glaswand zu versehen. Weil das geplante Parkhaus auch seiner Fraktion „zu massiv und zu hoch“ sei, fragte er, ob sich nicht die Geschosshöhe von 2,20 auf zwei Meter reduzieren ließe.

Andreas Banzhaf (Freie Wähler) wollte dem SPD-Antrag nicht folgen, „das in den Boden zu stampfen“. Außerdem erinnerte er daran, dass es zunächst nur um den Aufstellungsbeschluss gehe und dass man deshalb durchaus die Anregungen der Anwohner abwarten könne.

Auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Thilo Rose wollte das Parkhaus „überhaupt nicht infrage stellen“. Durch die Psychiatrie gebe es mehr Mitarbeiter, und an der Osianderstraße brauche es Parkplätze für das Fickerstift, wenn die Hallenbad-Parkplätze wegfallen. Trotzdem plädierte auch er dafür, „das Parkhaus möglichst verträglich für die angrenzende Bebauung zu gestalten“.

Planungschef Gernot Pohl stellte fest: „Das Parkhaus hier ist die am wenigsten schlechte Lösung.“ Und Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker erinnerte an die Kämpfe, die vor einigen Jahren um den Erhalt des Klinik-Standorts Kirchheim geführt worden seien: „Da wären wir über dieses Parkhaus sehr froh gewesen.“

Dennoch erhielt der Antrag der SPD-Fraktion, den Bau „tieferzulegen“ und eine Glaswand Richtung Osten vorzusehen, eine knappe Mehrheit. Klar waren die Mehrheiten für den Antrag der Grünen, die Nord- und die Ostwand hin zur Nachbarbebauung geschlossen zu halten, und für den Aufstellungsbeschluss selbst.