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Personalposse im deutschen Handball erreicht Weilheim: Wie Bob Hanning von seiner geplanten Abwahl in der Lindachsporthalle erfuhr

Hanning hektisch Das Handballspiel in der Lindachsporthalle war kaum vorbei, da eilte Bob Hanning (Foto: Bächle) mit dem Handy am Ohr hinaus in die Dunkelheit. Im fahlen Schein der Hallenbeleuchtung lief er laut telefonierend hektisch auf und ab – was war passiert? Abgewählt Eine Presseerklärung des Handballverbands Württemberg hatte ihn aufgeschreckt, die gemeinsam mit den Landesverbänden Niedersachsen, Bayern und Hessen die Abwahl der Vizepräsidenten beantragt. Also auch von Bob Hanning. Begründung Im April hatte eine Findungskommission des DHB die Mindestanforderung für die Wahl des zukünftigen Präsidenten beantragt, dass der Kandidat nicht aus den Reihen der derzeitigen Vizepräsidenten kommen soll. Außerdem besteht die Regel, dass der Präsident keinen anderen Job im Handball haben dürfe. Hanning ist als DHB-Vize Leistungssport und Füchse-Manager in Doppel-Funktion tätig. „Frechheit“ Der württembergische Antrag trifft auch den von der Findungskommission vorgeschlagenen Kandidaten Andreas Michelmann, aktuell Vizepräsident für Amateur- und Breitensport des DHB. Michelmann reagierte sauer: „Der Antrag ist eine Kombination aus Nicht-Achtung und Frechheit. Das wundert mich nicht, das passt zu Württemberg.“ Bauer-Comeback? Bis zum Bundestag im Herbst stehen dem Verband weiter unruhige Zeiten bevor. Im März war der Stuttgarter Bernhard Bauer nach eineinhalb Jahren im Amt nach Querelen mit Hanning als DHB-Präsident zurückgetreten. Unter anderem warf Bauer seinem Kontrahenten Alleingänge bei der Suche nach einem Frauen-Bundestrainer vor. Die vier Verbände, die den Antrag auf Abwahl der DHB-Vizepräsidenten gestellt haben, würden sich ein Comeback Bauers an der Spitze des Verbands wünschen.ks