Kirchheim

Renata Alt ist gegen die Wehrpflicht

Diskussion Die Kirchheimer FDP-Bundestagsabgeordnete hält eine Wiedereinführung für Geldverschwendung.

Kirchheim. Der aktuellen Forderung aus Teilen der Unionsparteien, den Wehrdienst wieder einzuführen, kann die Kirchheimer Bundestagsabgeordnete und Außenpolitikerin Renata Alt nichts Positives abgewinnen: „Es gibt viele Gründe, die gegen die Wehrpflicht sprechen. Die jungen Menschen können ihre Zeit viel sinnvoller für die Ausbildung oder den Einstieg in den Beruf nutzen“, betont sie. Sie hielte es auch für Geld- und Ressourcenverschwendung, wenn die vor sieben Jahren abgebaute Infrastruktur zur Umsetzung der Wehrpflicht nun unter enormem Aufwand wieder aufgebaut werden müsste.

Um die gesellschaftliche Verankerung der Bundeswehr als Freiwilligenarmee zu stärken, sollte die Truppe ein Abbild der Gesellschaft sein, so lautet das Urteil der Obfrau der Freien Demokraten im Unterausschuss für Zivile Krisenprävention, Konfliktbearbeitung und vernetztes Handeln. „Neben dem Anteil der Frauen muss daher auch der Anteil an Soldaten mit Migrationshintergrund weiter erhöht werden. Sie müsse man gezielt ansprechen. „Das könnte zum Beispiel auch durch eine Öffnung der Bundeswehr für EU-Ausländer erreicht werden“, erklärt die Europaverfechterin. Ein guter Teil der in Deutschland lebenden Migranten seien eben auch Ausländer mit europäischem Pass. Mit rund 14,5  Prozent an Bundeswehrangehörigen mit Migrationshintergrund sei die Bundeswehr schon jetzt ein Integrationsmotor. „Dieser Anteil könnte durch eine Öffnung weiter steigen und so nicht nur die Integration stärken, sondern auch den europäischen Zusammenhalt fördern“, betont das Mitglied des Auswärtigen Ausschusses.pm