Infoartikel

Reutlingen, Tübingen und Böblingen als Vorreiter

Lückenlose Tests in allen Pflegeheimen, wie sie das Sozialministerium des Landes jetzt anbietet, gab es in anderen Landkreisen bereits vor Wochen. In den Landkreisen Reutlingen, Tübingen und Böblingen wurde schon Anfang April auf freiwilliger Basis damit begonnen, sämtliche Bewohner und Mitarbeiter in Senioren- und Pflegeheimen auf das Coronavirus zu testen. In Reutlingen und Tübingen mit teils erschreckendem Ergebnis: Bereits innerhalb der ersten beiden Wochen wurden in den beiden Nachbarkreisen mehr als 300 Infektionen bekannt, die unentdeckt geblieben wären. Als Reaktion darauf machten sich Mitte April Direktoren von Heimstiftungen für die Einführung flächendeckender Tests in Pflegeeinrichtungen stark.

Im Kreis Esslingen folgte man bisher den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts. In nachgewiesenen Infektionsfällen, bei Krankheitssymptomen oder nach Kontakt mit Infizierten wurden dort sämtliche Heimmitarbeiter und die Bewohner der betroffenen Station auf das Virus getestet.

Streitpunkte bei Tests ohne Verdacht oder Krankheitssymptome waren anfangs die verfügbaren Testkapazitäten der Labore und die Kosten. Inzwischen wurden die Kapazitäten deutlich erweitert. Zurzeit wird bundesweit nur etwa ein Drittel der verfügbaren Tests genutzt. Die Kostenfrage bleibt. Derzeit verhandelt die Politik mit den Krankenkassen darüber, auch asymptomatische Tests zu bezahlen. bk